Gelder gestrichen: Caritas und Diakonie beklagen Aus von Klimaprojekt

Berlin - Diakonie und Caritas beklagen das Aus ihres gemeinsamen Klimaschutzprojektes mit bundesweit 100 teilnehmenden Trägern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz habe die Finanzierung dafür gestrichen, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Sozialverbände, die am Mittwoch in Berlin verbreitet wurde. Dennoch bekräftigten beide kirchlichen Verbände ihr Ziel, ihre Einrichtungen und Dienste möglichst schnell klimaneutral zu machen.

„Zusammen betreiben Caritas und Diakonie rund 60.000 Einrichtungen und Dienste in Deutschland, in denen geheizt, gekocht und Wäsche gewaschen wird, ambulante Pflegedienste legen Hunderttausende von Kilometern zurück und OP-Säle sind mit energieintensiven Geräten ausgestattet“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. Mit der Entscheidung des Ministeriums werde ein riesiges Potenzial für CO2-Einsparungen ausgebremst.

Seit Ende 2020 arbeiten Caritas und Diakonie an ihrem gemeinsamen Klimaschutz-Projekt, das über Gelder der Nationalen Klimaschutzinitiative finanziert werden sollte. Hierfür wurden bereits 100 Piloteinrichtungen in ganz Deutschland ausgesucht. Ziel war es, an den Standorten Klimaberaterinnen und -berater auszubilden, ein professionelles Klimamanagement einzuführen sowie eine abgestimmte Klimaschutz-Strategie in Caritas und Diakonie zu entwickeln.

„Bei allem Verständnis dafür, dass die vorhandenen Mittel angesichts vielfältiger Krisen knapp werden: Wo Geld für einen Tankrabatt für alle ist, muss auch Geld für Klimaschutz im sozialen Bereich sein“, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Das gelte gerade für eine Regierung, die sich den Kampf gegen die Klimakrise auf die Fahne geschrieben habe. Alles andere sei inkonsequent.

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