Nach Bruch der Waffenruhe: Guterres mahnt Frieden in Äthiopien an

Frankfurt a.M./New York - UN-Generalsekretär António Guterres hat sich tief schockiert geäußert über den Bruch der Waffenruhe in Äthiopien. Er sei traurig über die Nachricht von der Wiederaufnahme der Kämpfe in dem ostafrikanischen Land, sagte Guterres laut seinem Sprecher Stéphane Dujarric am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Die Menschen in Äthiopien hätten bereits zu viel gelitten.

Nach einer mehrmonatigen Waffenruhe hatte sich die Armee am Mittwochmorgen wieder Gefechte mit Kämpfern aus der Krisenregion Tigray geliefert. Beide Konfliktparteien wiesen sich gegenseitig die Schuld für den Bruch der seit März geltenden Waffenpause zu.

Die Kämpfe müssten unmittelbar beendet werden, forderte Guterres. Er rief die äthiopische Zentralregierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) auf, Friedensgespräche zu führen. Auch der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, äußerte sich besorgt über die Wiederaufnahme der Kämpfe.

Der Krieg in Äthiopien hatte im November 2020 in der Region Tigray begonnen, wo ein Machtkampf zwischen der dort herrschenden TPLF und der äthiopischen Zentralregierung eskaliert war. Die Kämpfe weiteten sich nach und nach auch auf angrenzende Regionen aus. Ende März hatte die äthiopische Zentralregierung eine humanitäre Feuerpause angekündigt, die von der Volksbefreiungsfront von Tigray angenommen wurde. Seitdem gab es laut Medienberichten auch Vorbereitungen für Friedensgespräche.

Allen Konfliktparteien werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter der Einsatz sexueller Gewalt als Kriegswaffe, Angriffe auf Zivilisten und die Blockade humanitärer Hilfe. Laut UN-Sprecher Dujarric haben nicht näher benannte „Kräfte“ aus Tigray am Mittwochmorgen in der Stadt Mekelle 570.000 Liter Benzin des Welternährungsprogramms konfisziert. Das beeinträchtige die humanitären Hilfsoperationen im Norden Äthiopiens, warnte er.

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