WHO: Leichte Fortschritte im Kampf gegen die Malaria

Genf - Die Weltgesundheitsorganisation meldet leichte Fortschritte im Kampf gegen die Tropenkrankheit Malaria. Die Zahl der erfassten Todesfälle durch Malaria sei in den vergangenen beiden Jahren geringfügig gesunken, teilte die WHO am Donnerstag in Genf mit.

Im Jahr 2021 seien 619.000 Menschen an Malaria gestorben, 2020 habe die Zahl der Toten noch bei 625.000 gelegen. Langfristig könne die Welt die Malaria besiegen, erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die WHO betonte, dass vor allem durch präventive Maßnahmen im Anti-Malaria-Kampf Erfolge erzielt worden seien. In den vergangenen Jahren hätten die Länder eine Rekordzahl an Moskitonetzen verteilt. Mit Insektiziden behandelte Moskitonetze seien in den meisten Ländern, in denen die Malaria endemisch ist, das wirksamste Mittel.

Allerdings hätten acht Länder, darunter Indonesien, Nigeria und Uganda weniger als 60 Prozent ihrer verfügbaren Netze verteilt. Sieben Länder, darunter Botswana, die Zentralafrikanische Republik und Pakistan, hätten überhaupt keine Netze an die Bevölkerung verteilt.

Im vorigen Jahr hatte die WHO noch vor erheblichen Rückschlägen im Kampf gegen die Malaria gewarnt, weil Anstrengungen gegen die Corona-Pandemie zu viele Ressourcen beanspruchen könnten.

Am schlimmsten sind die Länder Afrikas südlich der Sahara von der Malaria betroffen. In diesen Staaten treten rund 95 Prozent aller Erkrankungen und Todesfälle auf. Rund vier von fünf Todesfällen sind bei Kindern unter fünf Jahren zu verzeichnen.

Malaria wird von Plasmodium-Parasiten ausgelöst, die durch Stiche der weiblichen Anopheles-Mücken übertragen werden. Mit Moskitonetzen, die mit Insektiziden behandelt sind, kann das Ansteckungsrisiko stark verringert werden. Typische Symptome der Malaria sind Fieberschübe, Krämpfe sowie Magen- und Darmbeschwerden.

In schweren Fällen treten Hirnschäden oder Blutarmut (Anämie) auf. Ohne Behandlung verläuft die Krankheit oft tödlich. Malaria ist bei rechtzeitiger Diagnose und Medikamentengabe heilbar. Zur Behandlung empfehlen Mediziner Kombinationspräparate auf Grundlage des pflanzlichen Wirkstoffs Artemisinin.

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