UN weiten nach Friedensabkommen humanitäre Hilfe in Äthiopien aus

Genf - Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR will nach der Vereinbarung eines Friedens im Norden Äthiopiens seine humanitäre Unterstützung für notleidende Menschen ausweiten. Das Friedens-Abkommen zwischen der Zentralregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) erlaube die Lieferung von mehr Hilfsgütern, erklärte der UNHCR-Gesandte in Äthiopien, Mamadou Dian Balde, am Freitag während einer Videokonferenz in Genf.

Das UNHCR habe in den vergangenen Wochen bereits 61 Lastwagen mit 2.400 Tonnen dringend benötigter Güter, darunter Medikamente, Unterkünfte, Decken und Haushaltsgegenstände, sowie einen Tankwagen mit 20.000 Litern Treibstoff nach Tigray geschickt. Das UNHCR versorgt neben den äthiopischen Vertriebenen auch Menschen, die aus Eritrea geflüchtet sind. Während des Krieges hatte die Zentralregierung unter Premierminister Abiy Ahmed humanitäre Hilfssendungen für Tigray blockiert.

Anfang November einigten sich die Zentralregierung und die Volksbefreiungsfront von Tigray unter Vermittlung der Afrikanischen Union auf einen Waffenstillstand und einen anhaltenden Frieden. Die Konfliktparteien vereinbarten dabei zudem, dass humanitäre Helfer Zugang zu Bedürftigen erhalten.

In Tigray brauchen laut den UN 5,4 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, das entspricht 90 Prozent der Bevölkerung. Die Menschen in angrenzenden Regionen benötigten ebenfalls Unterstützung. In Amhara lebten sieben Millionen Bedürftige. In Afar seien 1,2 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.

Der Krieg in der nordäthiopischen Region hatte im November 2020 begonnen. Hintergrund war ein Streit um die Macht zwischen der Zentralregierung und der lange in Tigray regierenden TPLF. Der mit grausamen Mitteln ausgefochtene Krieg weitete sich mit der Zeit auf weitere Regionen aus und verursachte eine humanitäre Katastrophe.

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