Kolumbien: ELN-Guerilla und Regierung uneins über Feuerpause

Frankfurt a.M./Bogotá - Die kolumbianische Rebellengruppe ELN hat sich am Dienstag (Ortszeit) von der seitens der Regierung erklärten Waffenruhe distanziert. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro hatte am Silvesterabend eine sechsmonatige Feuerpause mit mehreren bewaffneten Gruppen verkündet, darunter auch mit der ELN.

Die Guerillagruppe dementierte nun in einer Stellungnahme eine solche Einigung. Sie sprach von einem „einseitigen Regierungsdekret“, das nicht als Einigung akzeptiert werde. Dennoch sehe die Gruppe die Erklärung zur Waffenruhe als Vorschlag, der besprochen werden könne, hieß es.

Derzeit verhandelt die ELN mit der kolumbianischen Regierung über einen Friedensvertrag. Die erste Verhandlungsrunde wurde Mitte Dezember abgeschlossen. Im Januar 2023 werden die Friedensgespräche in Mexiko fortgeführt. Der Verhandlungsführer der Regierung, Otty Patiño, äußerte gegenüber der kolumbianischen Tageszeitung „El Espectador“ die Hoffnung, dass in der zweiten Gesprächsrunde Abmachungen über eine Waffenruhe erreicht werden.

Derweil wurde Präsident Petro für seine Ankündigung kritisiert. Der Senator Huberto de la Calle ermahnte die Regierung, „eine Guerilla, die sich dazu entschieden habe zu verhandeln, nicht zu überraschen“.

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