Kongo: Rückzug der M23-Rebellen offenbar nicht vollzogen

Frankfurt a.M., Kinshasa - Die Rebellengruppe M23 hat sich entgegen ihrer Ankündigung scheinbar nicht aus Ortschaften im Osten der Demokratischen Republik Kongo zurückgezogen. Die Kämpfer seien weiter in Kibumba und Buhumba in der Provinz Nord-Kivu präsent, berichtete der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Montag unter Berufung auf Augenzeugen.

Die Rebellen, die laut den Vereinten Nationen von Ruanda unterstützt werden, hatten am Mittwoch angekündigt, sich an ein Abkommen zwischen dem Kongo und Ruanda halten zu wollen. Dieses sah den sofortigen Rückzug der M23 aus den von ihnen besetzten Gebieten und die Stationierung von Truppen der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) vor. Erste EAC-Soldaten erreichten die Region in der vergangenen Woche.

Menschenrechtsaktivisten im Nord-Kivu beklagen immer wieder die langsame Umsetzung des Abkommens. Zudem berichtete Radio Okapi unter Berufung auf Augenzeugen, dass die M23 einen neuen Anführer ernannt habe, der nun die Gruppierungen Kibumba und Buhumba verwalte. Eine offizielle Stellungnahme gab es hierzu bislang noch nicht.

Im Osten des Kongo gibt es seit Jahrzehnten einen blutigen Konflikt zwischen verschiedenen bewaffneten Gruppen um Macht und Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen. Die M23 ist die derzeit größte und am besten organisierte der schätzungsweise mehr als 120 Gruppierungen. Zahlreiche Bemühungen die Region zu befrieden, auch mit Hilfe der UN-Mission Monusco, die seit mehr als 20 Jahren in dem Gebiet stationiert ist, sind bislang gescheitert.

Derweil gibt es Berichte, dass sich eine neue in der Region Miliz gegründet hat, die sich Shishikara nennt. Zehn Menschen seien von dieser brutal getötet worden, berichtete Radio Okapi unter Berufung auf die Zivilgesellschaft in der Gebiet Masisi. Wer deren Anführer ist, ist noch nicht bekannt. 

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