Kenianer nach Anschlag auf Kirche im Ostkongo festgenommen

Frankfurt am Main/Kinshasa - Nach dem Anschlag auf eine Kirche im Ostkongo haben die Sicherheitsbehörden laut Medienberichten einen kenianischen Staatsbürger festgenommen. Er gelte als Hauptverdächtiger, wie der UN-finanzierte Sender Radio Okapi am Montag berichtete. Zuvor hatte ein Armeesprecher die islamistische Terrororganisation ADF für den Anschlag am Sonntag verantwortlich gemacht. 

Am Sonntag waren bei einem Bombenanschlag auf eine protestantische Kirche in der Region Nord-Kivu mehrere Menschen ums Leben gekommen. Wie Radio Okapi unter Berufung auf Militärangaben berichtete, wurden mindestens 17 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Die Gemeinde Kasindi, in der sich der Anschlag ereignete, ist nahe der Grenze zu Uganda.

Die UN-Friedensmission Monusco verurteilte das Attentat und sagte Unterstützung bei der medizinischen Versorgung zu. Laut Radio Okapi entsandten die Blauhelme noch am Sonntag Fahrzeuge, um bei der Evakuierung der Verletzten zu helfen. Auch Staatsoberhaupt Félix Tshisekedi sprach von einem abscheulichen Anschlag.

Die ADF ist eine ugandische Terrorgruppe, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo aktiv ist. In der Vergangenheit hat sie immer wieder kongolesische Dörfer angegriffen und Anschläge in Uganda verübt. Bereits im Januar 2022 war der Kenianer Salim Rashid Mohamed nach monatelanger Jagd festgenommen worden. Die kongolesischen Sicherheitsbehörden warnten damals davor, dass die Organisation ein Netzwerk von Terroristen aufgebaut habe, das Extremisten aus ganz Ostafrika anziehe. Die ADF hat sich 2019 zum „Islamischen Staat“ (IS) bekannt.
 

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