Helfer: Rund 150.000 Geflüchtete in einer Woche im Ostkongo

Frankfurt a.M./Goma - Die Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat zehntausende Menschen zur Flucht gezwungen. Nach Angaben von „Ärzte ohne Grenzen“ mussten in weniger als einer Woche fast 150.000 Menschen vor Kämpfen zwischen der Armee und der M23-Miliz in der Provinz Nord-Kivu fliehen, wie der französische Sender RFI am Dienstag berichtete. Es seien Familien, die bereits mehrfach vertrieben wurden, sagte die Notfallkoordinatorin von „Ärzte ohne Grenzen“ im Kongo, Caroline Seguin, laut RFI. Ihre Lage sei sehr schwierig, sie hätten kaum Essen, Wasser oder medizinische Versorgung.

Seit Monaten liefern sich die Rebellen der M23 und die kongolesische Armee schwere Gefechte. „Ärzte ohne Grenzen“ hatte sich deshalb für die Wiederaufnahme einer Luftbrücke für Hilfsgüter in die abgeschiedene Region ausgesprochen. Vergangenen Freitag war der erste Flug einer von der Europäischen Union organisierten Luftbrücke in der Millionenstadt Goma gelandet. Die Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu leidet aufgrund des Krieges unter Versorgungsengpässen. Auch die Region Lubero am Rande des Virunga-Nationalparks, wo die Geflüchteten Schutz suchen, ist davon betroffen. Der Zugang über Land ist jedoch durch die anhaltenden Kämpfe extrem schwierig.

Seit Jahrzehnten kämpfen verschiedene Milizen und die Armee in der Region. Dabei geht es auch um den Zugriff auf die reichen Rohstoffvorkommen. Seit vergangenem Jahr hat sich die humanitäre Krise mit dem Vormarsch der Rebellengruppe M23 verschärft. Diese gilt momentan als die am besten organisierte und stärkste Miliz. Nach UN-Angaben sind seit März 2022 mehr als 800.000 Menschen vor Kämpfen und Überfällen geflohen. 

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