Kolumbien: Präsident kündigt Feuerpause mit Paramilitärs auf

Frankfurt a.M., Bogotá - Die kolumbianische Regierung hat die Waffenruhe mit der paramilitärischen Gruppierung „Clan del Golfo“ aufgekündigt. Ein Angriff auf die Polizei durch Waffengewalt durch die Paramilitärs sei ein Bruch der Feuerpause, erklärte Präsident Gustavo Petro in der Nacht auf Montag (Ortszeit) in sozialen Netzwerken. Er habe die Sicherheitskräfte angewiesen, die militärischen Operationen gegen den „Clan del Golfo“ wieder aufzunehmen. „Wir werden nicht erlauben, dass die Gruppe weiter Unruhe und Terror in den Gemeinschaften stiftet.“

Der frühere Guerillero Petro trat sein Amt im August mit dem Versprechen an, Kolumbien zu befrieden. In dem südamerikanischen Land herrscht seit den 1960er ein blutiger Konflikt zwischen der Regierung, Rebellengruppen, paramilitärischen Milizen und Drogenkartellen, bei dem etwa 300.000 Menschen getötet und sieben Millionen vertrieben wurden. Petro hatte im Dezember eine Feuerpause mit zahlreichen bewaffneten Gruppen angekündigt und führt Friedensgespräche mit der größten übrig gebliebenen Guerilla ELN.

Der „Clan del Golfo“ oder Gaitán-Selbstverteidigungsgruppen (AGC) ist die größte kriminelle Organisation Kolumbiens. Sie hat unter anderem Verbindungen zum mexikanischen Drogenkartell Sinaloa. Viele ihrer bis zu 3.000 Mitglieder sind wiederbewaffnete Kämpfer des 2004 entwaffneten Dachverbands rechtsextremer paramilitärischer Milizen (AUC).

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