Wasserkrise gefährdet 190 Millionen Kinder besonders in Afrika

Köln, New York - Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnt vor einer sich weiter verschärfenden Wasserkrise in West- und Zentralafrika. 190 Millionen Kinder in zehn afrikanischen Ländern seien durch Wasserknappheit, mangelnde Hygiene und Sanitäreinrichtungen sowie Auswirkungen des Klimawandels besonders gefährdet, erklärte Unicef am Montag mit Blick auf die am Mittwoch beginnende Weltwasserkonferenz der Vereinten Nationen. Täglich würden weltweit mehr als 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten sterben, die durch verschmutztes Wasser, fehlende Sanitäreinrichtungen und mangelnde Hygiene verursacht werden.

Besonders betroffen seien Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia. So habe es etwa in sechs dieser Länder im vergangenen Jahr Cholera-Ausbrüche gegeben. Auch andere Krankheiten wie etwa Durchfall gefährdeten das Leben der Kinder. „Damit gehören West- und Zentralafrika zu den Regionen mit der größten Wasser- und Klima-Unsicherheit der Welt.“ Viele dieser Länder hätten ohnehin mit Instabilität und bewaffneten Konflikten zu kämpfen.

„Verheerende Stürme, Überschwemmungen und historische Dürren zerstören bereits jetzt Einrichtungen und Häuser, kontaminieren Wasserquellen, verursachen Hungerkrisen und verbreiten Krankheiten“, sagte Unicef-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. Doch ohne weitreichende Gegenmaßnahmen könnte die Zukunft noch düsterer aussehen.

In den zehn besonders betroffenen Ländern hat laut Unicef fast ein Drittel der Kinder zu Hause keinen Zugang zu einer Basis-Versorgung mit sauberem Wasser und zwei Drittel keine einfachen sanitären Einrichtungen. Ein Viertel der Kinder nutze die freie Natur als Toilette. Auch die Hygiene sei eingeschränkt, da drei Viertel der Kinder sich zu Hause die Hände nicht mit Wasser und Seife waschen könne.

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