Streit um Ressourcen: Tod von über 400 Menschen in Nigeria verurteilt

Nairobi/Abuja - Die Vereinten Nationen haben die Ermordung von mehr als 400 Menschen im Konflikt zwischen Bauern und Hirten in Nigeria verurteilt. Diese wahllosen Tötungen im östlichen Bundesstaat Benue seien schockierend, erklärte der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria, Matthias Schmale, am Dienstag. In der Region herrscht seit Jahren ein Konflikt zwischen sesshaften Bauern und nomadischen Viehhirten, der sich wegen der Klimakrise immer weiter verschärft. Allein in den vergangenen Wochen wurden Hunderte Menschen in dieser Auseinandersetzung getötet.

Die Bauern beanspruchen immer mehr Land, unter anderem weil die Ernten wegen Trockenheit und Überflutungen immer geringer ausfallen. So bleibt immer weniger Weidegrund für die Viehzüchter. Beiden Seiten werden bewaffnete Gruppen zugerechnet. Die meisten Angriffe gehen von den Hirten aus und mehren sich jedes Jahr in der Trockenzeit, wenn die Viehherden auf der Suche nach Weideland Richtung Süden ziehen.

Besonders Menschen, die von Gewalt fliehen mussten, werden oft Opfer der Angreifer. Und die Angriffe führen wiederum dazu, dass mehr Menschen aus ihren Dörfern fliehen. Schmale betonte, Vertriebene dürften kein Ziel von Angriffen sein. Er forderte die nigerianischen Behörden dazu auf, die Schuldigen vor Gericht zu bringen. Weiter solle die Regierung dringend Friedensprozesse fördern. Denn oft sind die Konflikte zwischen Viehzüchtern und Bauern auch entlang ethnischer Linien.

Auch der noch amtierende nigerianische Präsident Muhamadu Buhari erklärte am Wochenende, die extreme Gewalt müsse aufhören. Doch die nigerianischen Behörden haben in der Region nicht genug Macht und Präsenz, um für ein schnelles Ende der Gewalt sorgen zu können.

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