Guterres warnt vor weiterer Eskalation des Konflikts im Sudan

Nairobi - UN-Generalsekretär António Guterres hat ein sofortiges Ende der Kämpfe im Sudan gefordert. Der Konflikt könne sich in einen Krieg verwandeln, der die Region über Jahre beeinflussen könnte, sagte Guterres am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Nairobi. Die sudanesische Hauptstadt Khartum sei „im Chaos“, die westliche Krisenregion Darfur brenne erneut, warnte er.

In dem Land am Horn von Afrika war Mitte April ein Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) eskaliert. Dabei stehen sich der Armee-General Abdul Fattah Al-Burhan und der Befehlshaber der RSF-Miliz, Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“, gegenüber. Nach UN-Angaben wurden bisher mehr als 500 Menschen getötet und fast 4.600 weitere verletzt.

Guterres begrüßte eine unter der Führung Südsudans verhandelte siebentägige Waffenruhe, die am Donnerstagvormittag in Kraft treten soll. Die UN arbeiteten weiter daran, die Konfliktparteien an einen Tisch zu bekommen. Dieser „schreckliche und unnötige“ Konflikt müsse mithilfe aller Beteiligten so schnell wie möglich beigelegt werden, um einen Übergang zur Demokratie zu ermöglichen, sagte Guterres.

Bisher waren internationale diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts nicht erfolgreich. Mehrere Feuerpausen wurden in den vergangenen Tagen gebrochen oder nur teilweise eingehalten.

Derweil forderte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths einen sicheren Zugang zu der bedürftigen Bevölkerung. Die Helfer müssten die Not leidenden Zivilisten erreichen. Griffiths hält sich in Port Sudan auf, von wo aus er die humanitäre Hilfe für den Sudan koordinieren will. Die UN hatten angesichts der Gewalt Helfer aus dem Sudan abgezogen, das Welternährungsprogramm hatte vorübergehend die Arbeit eingestellt.

Guterres wird nach seinem Besuch in Kenia am Freitag weiter ins ostafrikanische Burundi reisen. Dort soll er an Gesprächen über die Sicherheitslage und Friedensbemühungen im Osten der Demokratischen Republik (DR) Kongo teilnehmen. 

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