Angst vor Verwüstung von Rohingya-Lager in Bangladesch durch Sturm

Bangkok - Hunderttausende Menschen im riesigen Rohingya-Flüchtlingslager an der Küste von Bangladesch sind durch den Tropensturm „Mocha“ bedroht. Der Zyklon nähert sich dem Festland von Myanmar und Bangladesch und könnte nach Berechnungen des indischen Wetterdienstes mit bis zu 175 Kilometern pro Stunde am Sonntag auf Land treffen. Fast eine Million Rohingya, die vor Verfolgung in Myanmar geflüchtet sind, leben in provisorischen Hütten und Zelten im bangladeschischen Küstendistrikt Cox's Bazar.

Hilfsorganisationen bereiten Rettungsteams und Nothilfe vor. „Hunderte freiwillige Geflüchtete wurden geschult, Risiken zu erkennen, Menschen bei Bedarf zu evakuieren und nach einer Katastrophe Hilfe zu leisten“, erklärte das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR. Die Lager der Rohingya bestehen vor allem aus provisorischen Zelten aus dünnen Bambusstangen und Planen, die oft in die steilen Hänge der hügeligen Region gebaut, wodurch sie besonders anfällig für Stürme und Erdrutsche sind.

In Myanmar selbst hätten sich Tausende Menschen ins Landesinnere in Sicherheit gebracht, berichtete das unabhängige Nachrichtenportal „Myanmar Now“. Auch die Insel St. Martin vor der Küste Bangladeschs mit 20.000 Einwohnern wurde laut der Zeitung „New Age Bangladesh“ evakuiert.

„Mocha“ ist der erste Zyklon der Saison in dieser Region. Vor fast genau 15 Jahren fegte der Zyklon „Nargis“ über die Region. Der Sturm gilt als die tödlichste Naturkatastrophe in der Geschichte Myanmars. 130.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Die tropischen Wirbelstürme im Indischen Ozean kommen nur in einer bestimmten Zeit des Jahres vor und stellen insbesondere für die ärmere Bevölkerung in Küstenregionen eine massive Bedrohung dar.

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