Misereor: EU beschneidet Rechte und Schutz von geflüchteten Menschen

Aachen - Mehr Schutz und „echte menschenwürdige Antworten“ bei der Versorgung von Flüchtlingen fordert das katholische Hilfswerk Misereor von der EU. „Die Europäische Union versagt an ihren Ansprüchen und kann die Schwächsten nicht schützen“, erklärte der Experte für Flucht und Migration des Hilfswerks, Jonas Wipfler, am Freitag in Aachen anlässlich des Weltflüchtlingstages (20. Juni). Europa beschneide Rechte und den Schutz von Flüchtenden und stelle damit die Genfer Flüchtlingskonvention infrage, erklärte der Leiter des Berliner Büros von Misereor. Hilfe sei dringend geboten: So habe das Flüchtlingshilfswerk UNHCR im vergangenen Jahr weltweit 108,4 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene erfasst.

„Die europäische Politik der letzten Jahre lässt Menschen ertrinken, wie wir es diese Woche vor der griechischen Küste wieder einmal dramatisch vor Augen geführt bekommen haben“, kritisierte Wipfler. Europa kriminalisiere Helferinnen und Helfer, tue nicht genug, um Menschen aus Seenot zu retten, und finanziere die Migrationspolitik von Staaten wie Libyen, die gezielt Gewalt gegenüber Flüchtlingen ausübten. Europäische Politik vertrete in der Asyl- und Migrationspolitik nicht mehr die christlichen Werte von Menschenliebe, Solidarität und Gleichheit.

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