Blutiger Angriff auf Schule in Uganda mit Dutzenden Toten

Dutzende Menschen sind bei einem Überfall auf eine Schule in Uganda getötet worden, mehrere Kinder wurden entführt. Verantwortlich soll die islamlische ADF-Miliz sein. UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff "auf das Schärfste".

Kampala/New York (epd). Bei einem Überfall auf eine Schule im Westen Ugandas sind mehrere Dutzend Menschen getötet worden. Weitere Opfer befänden sich nach dem Angriff vom Freitagabend in einem kritischen Zustand, zudem seien mehrere Kinder entführt worden, berichtete die Tageszeitung „Daily Monitor“ unter Berufung auf Polizeiangaben. Demnach verübte die ADF-Miliz den Angriff. Die Gruppe steht der Ideologie der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) nahe und hat ihren Sitz in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo.

Die Polizei hatte zunächst 25 Tote gemeldet, lokale Behörden berichteten laut Zeitungsbericht später von rund 40 Menschen, die teils mit Macheten getötet worden seien. Ein Schlafsaal der Schule sei niedergebrannt und ein Lebensmittellager geplündert worden. Die Angreifer seien danach mit den Entführten in den Virunga-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo geflohen. Die ugandische Armee habe die Verfolgung aufgenommen.

UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff „auf das Schärfste“. „Die Verantwortlichen für diese schreckliche Tat müssen vor Gericht gestellt werden“, erklärte ein UN-Sprecher am Samstag (Ortszeit) in New York. Guterres forderte zudem die sofortige Freilassung der Entführten.
Der UN-Chef sprach den Familien der Opfer sowie der Regierung und dem Volk Ugandas „sein tief empfundenes Beileid aus“. Er bekräftigte die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen, auch durch verstärkte regionale Partnerschaften, um die grenzüberschreitenden Spannungen zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda zu bekämpfen und einen dauerhaften Frieden in der Region wiederherzustellen.

Die ADF (Allied Democratic Forces) ist eine ursprünglich ugandische Terrorgruppe, die im Ostkongo aktiv ist und sich 2019 zum IS bekannt hat. In der Region herrscht seit Jahrzehnten blutige Gewalt, weil die Armee und zahlreiche Milizen um die Macht und die Kontrolle über die reichen Rohstoffvorkommen kämpfen.

Der Angriff auf die Schule, die weniger als zwei Kilometer von der ugandischen Grenze zur Demokratischen Republik Kongo entfernt liegt, ist der erste derartige Angriff auf eine ugandische Schule seit vielen Jahren. Im Jahr 2021 wurden Selbstmordattentate in Ugandas Hauptstadt Kampala und anderen Teilen des Landes der ADF zugeschrieben. 

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