Welthungerhilfe ruft zu Unterstützung für Sudan auf

Bonn (epd). Vor der UN-Geberkonferenz für den Sudan am Montag hat die Welthungerhilfe die Bedeutung der humanitären Hilfe für die Bevölkerung des Landes betont. „Wir hoffen, dass die Geberkonferenz ausreichend Mittel mobilisieren wird, um die eskalierende humanitäre Situation zu bewältigen“, erklärte Michael Gabriel, Landesdirektor der Welthungerhilfe im Sudan, am Sonntag in Bonn.

Schon vor der aktuellen Krise, die durch einen Machtkampf zwischen der Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) ausgelöst wurde, sei die humanitäre Hilfe im Sudan „massiv unterfinanziert“ gewesen, betonte Gabriel. Nur 16 Prozent des Finanzbedarfs waren demnach gedeckt. Zudem müssten bei der Konferenz dringende Probleme beim humanitären Zugang thematisiert werden. Auch Hilfsorganisationen würden immer wieder an ihrer Arbeit gehindert und angegriffen, obwohl beide Konfliktparteien humanitäre Feuerpausen zugesichert haben.

Gabriel betonte: „Die Menschen sind dringend auf Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs angewiesen.“ Schon vor dem Ausbruch der Gewalt vor etwa zwei Monaten sei fast ein Drittel der Bevölkerung im Sudan von Hunger betroffen gewesen. Nach Schätzungen des UN-Welternährungsprogramms (WFP) könnte die Zahl in den kommenden Monaten von 12 Millionen auf 19 Millionen Menschen ansteigen. Die Wirtschaft sei in der Hauptstadt Khartum und in vielen anderen Gebieten des Landes weitgehend zusammengebrochen. Auch in den Nachbarländern, die Flüchtlinge aufnehmen, werde mehr Geld benötigt.

Zu der Konferenz haben UN, EU und mehrerer Regierungen, darunter auch die Bundesregierung, nach Genf eingeladen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind bereits Hunderttausende Menschen vor den Kämpfen im Sudan geflohen. Seit Beginn der Gewalteskalation hat es verschiedene Vereinbarungen für Feuerpausen gegeben, die jedoch von beiden Parteien gebrochen wurden.

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