UN erhalten Zusagen von knapp 1,5 Milliarden US-Dollar für den Sudan

Genf - Die Vereinten Nationen haben Zusagen in Höhe von knapp 1,5 Milliarden US-Dollar für die humanitäre Hilfe im Sudan-Konflikt erhalten. Mit dem Geld soll die Versorgung von Millionen bedürftigen Menschen innerhalb des afrikanischen Landes und Flüchtlingen in der Region finanziert werden, sagte der UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths am Montag anlässlich einer Geberkonferenz in Genf.

Die zugesagten Mittel reichen jedoch nicht aus, um die humanitäre Hilfe für die Sudan-Krise voll zu finanzieren. In einem Hilfsplan 2023 für den Sudan von Mitte Mai hatten die UN 2,56 Milliarden US-Dollar veranschlagt, um etwa 18 Millionen bedürftige Menschen in dem Land zu versorgen. Bis Anfang voriger Woche erhielten die UN nur 401 Millionen US-Dollar. Deutschland gehörte zu den Organisatoren der internationalen Sudan-Konferenz.

Der zugleich vorgestellte Hilfsplan für die Region umfasst 470 Millionen US-Dollar bis Ende Oktober 2023. Dieser Plan soll Gelder für Flüchtlinge, Rückkehrer und Aufnahmegemeinschaften in Ägypten, der Zentralafrikanischen Republik, Tschad, Äthiopien und Südsudan mobilisieren. Bis Anfang voriger Woche überwiesen Geber nur 60 Millionen US-Dollar für den regionalen Hilfsplan. 

UN-Generalsekretär António Guterres sagte auf der Konferenz, dass der Abstieg des Sudans in Tod und Zerstörung beispiellos sei. Hunderte von Zivilisten seien getötet worden und tausende weitere hätten Verletzungen erlitten. Zwei Millionen Menschen seien seit Beginn der Kämpfe geflüchtet.

Im Sudan kämpfen seit Mitte April der Armeechef Abdel Fattah al-Burhan und der Befehlshaber der Miliz „Rapid Support Forces“ (RSF), Mohamed Hamdan Dagalo, genannt „Hemeti“, um die Macht. Diplomatische Bemühungen für eine Beilegung des Konflikts waren bisher erfolglos. Hilfsorganisationen werden an ihrer Arbeit gehindert und angegriffen, obwohl beide Konfliktparteien mehrfach humanitäre Feuerpausen zugesichert haben.

Seit Beginn der Kämpfe in dem nordostafrikanischen Land Mitte April hat es Vereinbarungen für Feuerpausen gegeben, die gebrochen wurden. Seit Sonntag bis Mittwoch gilt eine weitere Waffenruhe, die von Saudi-Arabien und den USA angekündigt wurde.

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