Jugendliche nach Angriff auf Internat in Uganda weiter vermisst

Kampala - Nach dem brutalen Angriff auf ein Internat in Uganda fordern Angehörige eine verstärkte Suche nach möglicherweise verschleppten Jugendlichen. Fünf Mädchen und Jungen gelten noch als vermisst, wie die lokale Zeitung „Daily Monitor“ berichtete. Bislang hat sich niemand zu der Tat bekannt, doch die Behörden gehen davon aus, dass die dem „Islamischen Staat“ nahestehende Miliz ADF dafür verantwortlich ist. Die Regierung solle alle Möglichkeiten ausschöpfen und auch in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo suchen, sagte eine Mutter der Zeitung.

Bei dem Angriff vor zwei Wochen auf die Schule im südwestlichen Distrikt Kasese an der Grenze zum Kongo wurden 43 Menschen getötet, darunter 37 der insgesamt 63 Schülerinnen und Schüler. Die Bewaffneten brannten Schlafsäle nieder und attackierten die Menschen mit Macheten. Am Dienstag waren mehrere Leichen ihren Angehörigen übergeben worden. Einige Kinder konnten nach dem Angriff befreit werden.

Der Überfall ist der erste derartige Angriff seit vielen Jahren. Die ADF kämpft seit den 1990er-Jahren gegen die ugandische Regierung, seit rund 20 Jahren operiert sie dafür aus den Bergwäldern des Ostkongo. Insbesondere in den Anfängen verübte sie eine Reihe von grausamen Anschlägen vor allem auf Schulen und Kirchen in Uganda. Inzwischen ist die Miliz hauptsächlich im Kongo aktiv, wo sie immer wieder schwere Massaker und Menschenrechtsverbrechen an der Zivilbevölkerung verübt. So griff sie im Januar eine Kirche in der ostkongolesischen Grenzstadt Kasindi während des Gottesdienstes an und tötete 17 Menschen.

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