Guterres umreißt eine Neue Agenda für den Frieden

New York, Genf - Die Welt befindet sich laut UN-Generalsekretär António Guterres in einer neuen und gefährlichen Ära. Die Zeit sei von den größten geopolitischen Spannungen und dem intensivsten Wettbewerb zwischen Großmächten seit Jahrzehnten geprägt, warnte Guterres am Donnerstag (Ortszeit) in New York bei der Vorstellung seines Grundsatzpapiers „Neue Agenda für den Frieden“. Darin skizziert der UN-Generalsekretär sein multilaterales Konzept, um Frieden und Sicherheit auf der Grundlage des Völkerrechts zu schaffen.

Viele Mitgliedstaaten seien zunehmend skeptisch, ob das multilaterale System für sie funktioniert. Verstöße gegen das Völkerrecht würden immer häufiger. Konflikte seien komplexer und schwieriger zu lösen geworden. Im vergangenen Jahr habe es die höchste Zahl an konfliktbedingten Todesopfern seit fast drei Jahrzehnten gegeben.

Die Besorgnis über die Möglichkeit eines Atomkriegs bestehe wieder. Mit neuen Kriegswaffen könne sich die Menschheit selbst auslöschen. Und der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe die Bewältigung dieser und anderer Herausforderungen noch schwieriger gemacht.

Guterres forderte die entschlossene Abschaffung der Atomwaffen. Solange Mächte noch Nuklearwaffen zur Verfügung hätten, müssten sie sich verpflichten, die Sprengköpfe niemals einzusetzen. Die Länder müssten eine vorausschauende und präventive Diplomatie betreiben, um Konflikte in Zukunft nicht entstehen zu lassen.

Zusammen mit anderen Dokumenten soll die „Neue Agenda für den Frieden“ ein Fundament für den „Gipfel der Zukunft“ bilden, den die UN 2024 abhalten will. Die ursprüngliche Agenda für den Frieden, die der damalige Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali 1992 vorlegte, umriss die Rolle der UN in der Welt nach dem Kalten Krieg.

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