Militärjunta im Niger ernennt Ökonomen zum Premierminister

Frankfurt a.M. - Fast zwei Wochen nach ihrer Machtergreifung haben die Putschisten im Niger einen Premierminister ernannt. Wie ein Sprecher der Militärs am Montagabend im nationalen Fernsehen erklärte, soll der Ökonom und ehemalige Finanzminister des Sahel-Saates, Ali Mahaman Lamine Zeine, das Amt übernehmen. 

Laut einem Bericht des nigrischen Nachrichtenportals „actuniger“ war Lamine Zeine zuletzt für die Afrikanische Entwicklungsbank im Tschad tätig. Zuvor soll er für die Institution in der Elfenbeinküste (Côte d Ivoire) und Gabun gearbeitet haben. Unter dem 2010 von der Armee abgesetzten Präsidenten Mamadou Tandja diente Lamine Zeine mehrere Jahre als Finanzminister des Niger.

Im Niger hatten Militärs am 26. Juli die gewählte Regierung von Präsident Mohamed Bazoum abgesetzt. International wurde der Putsch scharf kritisiert. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verhängte Wirtschaftssanktionen und drohte mit dem Einsatz von Gewalt, sollte das Land nicht zur Demokratie zurückkehren. Ein entsprechendes Ultimatum ließ der regionale Staatenbund am Sonntag jedoch zunächst verstreichen.

Diplomatische Vermittlungsbemühungen zwischen den Putschisten und der abgesetzten Regierung waren bisher erfolglos. Ecowas hat für diesen Donnerstag einen weiteren Sondergipfel in der nigerianischen Hauptstadt Abuja zur Lage im Niger angekündigt.

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