Vermutlich mehr als 40 Tote bei Bootsunglück im Mittelmeer

Rom - Im Mittelmeer sind vermutlich 41 Flüchtlinge und Migranten ertrunken, die von Tunesien aus nach Italien gelangen wollten. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Mittwoch weiter berichtete, wurden vier Überlebende, drei Männer und eine Frau, von einem Frachter gerettet und am Morgen an ein Schiff der italienischen Küstenwache übergeben.

Das Flüchtlingsboot war demnach laut den Überlebenden mit 45 Menschen an Bord, darunter drei Kinder, von Sfax in Tunesien aus gestartet. Eine Welle habe das Boot zum Kentern gebracht. Die vier Überlebenden wurden dem Bericht zufolge am Dienstag in einiger Entfernung vom Unglücksort gerettet.
Zwei weitere Flüchtlingsboote waren am Wochenende vor der italienischen Insel Lampedusa gekentert. Laut übereinstimmenden Berichten italienischer Medien konnten 57 Menschen gerettet werden, 31 wurden weiter vermisst. Bestätigt wurde der Tod von zwei Flüchtlingen.

In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Menschen, die sich in Booten von der nordafrikanischen Küste aus auf den Weg nach Italien machen, wieder deutlich angestiegen. In diesem Jahr sind bereits mehr als 90.000 Flüchtlinge und Migranten in Italien angekommen, doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Aus dem zeitweise komplett überfüllten Aufnahmelager auf Lampedusa werden seit Wochenbeginn hunderte Menschen in andere Lager gebracht, beispielsweise nach Catania auf Sizilien.

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen beim Versuch der Mittelmeerüberquerung seit Beginn dieses Jahres bereits fast 2.100 Flüchtlinge und Migranten ums Leben. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich sehr viel höher.
 

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