Putschisten im Niger ernennen Regierungskabinett

Frankfurt a.M./Niamey - Etwa zwei Wochen nach ihrer Machtübernahme haben die Putschisten im Niger eine Regierung ernannt. Wie das Nachrichtenportal „ActuNiger“ am Donnerstag berichtete, soll sich das Kabinett aus Zivilisten und Militärangehörigen zusammensetzen. Kurz vor dem Treffen des regionalen Staatenbundes Ecowas zur Lage im Niger unternahmen die Militärs damit einen weiteren Schritt zur Festigung ihrer Macht.

Insgesamt wurden dem Bericht zufolge in einer in der Nacht auf Donnerstag im nationalen Fernsehen verlesenen Erklärung die Besetzung von 21 Ministerposten bekannt gegeben. Bereits am Montag hatten die Militärs den Ökonomen und früheren Finanzminister Ali Mahaman Lamine Zeine zum Premierminister ernannt.

Im Niger hatten Militärs am 26. Juli die gewählte Regierung von Präsident Mohamed Bazoum abgesetzt. International wurde der Putsch scharf kritisiert. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas verhängte Wirtschaftssanktionen und drohte mit dem Einsatz von Gewalt, sollte das Land nicht zur Demokratie zurückkehren. Ein entsprechendes Ultimatum ließ der Staatenbund jedoch zunächst verstreichen.

Für Donnerstag war in der nigerianischen Hauptstadt Abuja ein weiteres Gipfel-Treffen der Ecowas-Staaten zur Lage im Niger angesetzt. Diplomatische Bemühungen für eine Rückkehr zur Demokratie blieben bisher erfolglos.

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