Klima: Wissenschaftler fordern Ende bisheriger "Politikmuster"

Berlin -Die Wissenschaftsvereinigung Scientists for Future (S4F) fordert angesichts der Klimakrise eine global ausgerichtete, überparteiliche Klimapolitik. Für die deutsche Klimapolitik fehle bislang ein Gesamtkonzept, heißt es in dem am Freitag in Berlin veröffentlichen Aufruf von mehr als 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Gebraucht werde deshalb eine überparteiliche Initiative, die „über das traditionelle, kurzsichtige und von parteipolitischen Interessengruppen geprägte Handeln hinausgeht“. Wie die gesamte Gesellschaft, so müsse auch die Politik lernen, dass die Nachhaltigkeitskrise räumlich und zeitlich global umfassend ist. Vor einer solchen Aufgabe habe die Menschheit noch nie gestanden. „Diese Situation erfordert Maßnahmen, die sich mit der überkommenen politischen Rollenverteilung nicht mehr bewältigen lassen“, so die Wissenschaftler. Das betreffe auch die Funktion von Opposition und Regierung im Parlament. „Die Krise erfordert neues Handeln, es bedarf daher einer Überwindung der althergebrachten Politikmuster“, fordern die Unterzeichner. Dieses parteiübergreifend umzusetzen, müsse allerdings schnell geschehen, „denn die Natur lässt uns keine Zeit mehr. Sie hat ihre eigenen Gesetze, und sie folgt nur diesen“. Die bisherigen politischen Vorschläge von Regierung und Opposition zur Bekämpfung der Klimakrise seien noch immer nicht der Größe des Problems angemessen. Sie reflektierten überwiegend parteipolitisch motivierte Erwägungen: „Die auf uns zukommende Klimakatastrophe hat aber erdgeschichtliches Ausmaß.“ 

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