Mehr als 60 Tote bei Terroranschlägen in Mali

Frankfurt a.M./Gao (epd). In Mali sind bei zwei Terroranschlägen mehr als 60 Zivilisten und Soldaten getötet worden. Wie die malische Militärregierung in der Nacht auf Freitag auf Facebook mitteilte, attackierten Kämpfer einer islamistischen Miliz am Donnerstag eine Fähre und eine Militärbasis in der nördlichen Region Gao. Bei den Anschlägen kamen demnach mindestens 49 Zivilisten sowie 15 Soldaten ums Leben. Mit dem Abzug der UN-Friedensmission Minusma verschlechtert sich die Sicherheitslage in Teilen des westafrikanischen Landes zunehmend.

In der auf Facebook verbreiteten Erklärung sprach die Militärregierung den Angehörigen der Toten ihr Beileid aus. Bei einem Gegenangriff seien etwa fünfzig Terroristen „neutralisiert“ worden.

Unterschiedliche islamistischen Terrorgruppen kontrollieren unweit der Stadt Gao viele Gebiete. In Gao sind auch Soldaten der Bundeswehr stationiert, die im Rahmen der zu Ende gehende UN-Friedensmission noch in dem Sahel-Staat sind.

Wie auch in den Nachbarländern Burkina Faso und Niger wird Mali seit einem Putsch im Jahr 2021 von Militärs regiert. Die Militärregierung unter Assimi Goita unterhält Beziehungen zu Russland und hatte die UN-Truppen aufgefordert, das Land zu verlassen. Die Blauhelmmission sollte das Land stabilisieren und ein Friedensabkommen überwachen.

Laut der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ hat die Gewalt durch radikalislamische Gruppen im Nordosten Malis seit Januar deutlich zugenommen. Die instabile Sicherheitslage werde durch den anstehenden Abzug der UN-Friedenstruppen bis zum Jahresende weiter verschlimmert.

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