UN: Klimakrise bedroht Gesundheit vieler Menschen

Genf - Der Klimawandel droht laut einem neuen UN-Bericht in Jahrzehnten erlangte Fortschritte in der öffentlichen Gesundheit zunichtezumachen. Hitzewellen und andere gesundheitlichen Gefahren des Klimawandels machten vor allem benachteiligten und verletzbaren Menschen zu schaffen, warnte die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in einem am Donnerstag in Genf vorgestellten Bericht.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und mehrere andere Institutionen trugen zu dem Report bei. Die Klimakrise sei eine Gesundheitskrise, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Unter allen Wetterextremen verursache extreme Hitze die höchste Sterblichkeitsrate. 

Zwischen 2000 und 2019 seien schätzungsweise 489.000 Menschen pro Jahr an den Folgen von Hitze gestorben, wobei die Belastung in Asien und Europa besonders hoch gewesen sei. Die extreme Hitze im Sommer 2022 habe in 35 europäischen Ländern schätzungsweise mehr als 60.000 Menschen das Leben gekostet.

Die hitzebedingte Sterblichkeit könnte sogar 30-mal höher sein als die derzeit verzeichnete, hieß es. Hitzewarnungen würden den Entscheidungsträgern im Gesundheitswesen nur in der Hälfte der betroffenen Länder zur Verfügung gestellt. Hitzewellen verschlimmerten auch die Luftverschmutzung, die bereits für schätzungsweise sieben Millionen vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich sei.

Der Klimawandel löse zudem mehr Dürren aus und verschärfe somit Ernährungsunsicherheit und Hunger. Die WMO und die WHO haben beide ihren Sitz in Genf und gehören zum UN-System. 

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