Rama Diop lebt auf einer Insel vor der Küste im Norden des Senegal. Der infolge des Klimawandels ansteigende Meeresspiegel bedroht die Heimat der 56-jährigen Frau, die vom Fischfang und von kleinbäuerlicher Landwirtschaft lebt. Das Haus ihres Onkels haben die Fluten bereits verschluckt. Zudem versalzen die Böden in Ufernähe und auch das Grundwasser. Rama Diop und rund dreißig Mitstreiterinnen wollten dem nicht länger tatenlos zusehen: Im vergangenen Jahr haben die Frauen begonnen, Mangroven am Ufer zu pflanzen. Die Bäume, die in Süß- und in Salzwasser gedeihen, halten wie eine Art natürlicher Schutzwall das Meereswasser von der Küste ab. Außerdem kühlen sie das Mikroklima und binden Kohlendioxid. Die Frauen um Rama Diop helfen mit ihrem Engagement also nicht nur sich selbst, sondern leisten ihren Beitrag zum Klimaschutz, der uns allen nutzt. Lesen Sie selbst.
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Tillmann Elliesen
Menschenhandel in der Schweiz: Die Schweizer Behörden sind sensibler geworden für das Problem sklavenähnlicher Ausbeutung von Migranten und Flüchtlingen, der vor allem Frauen zum Opfer fallen. Doch die restriktive Asylpolitik in Europa erschwert den Kampf gegen Menschenhandel, berichtet Meret Michel.
Mehr Klimaschutz in fragilen Staaten! Länder, die von Konflikten und Gewalt geprägt sind, sind für viele Investoren in Klimaschutz zu riskant. Aber dort leben Millionen Menschen, die zu den Ärmsten der Armen gehören und nicht vergessen werden dürfen, fordert Hugo Slim in seinem Kommentar.
Film ab in Mogadischu: Die Somalierin Kaif Jama liebt Filme und das Kino. Schon in dem Flüchtlingslager, in dem sie groß geworden ist, hat sie anderen Kindern gern selbst ausgedachte Geschichten erzählt. Inzwischen hat die 25-Jährige 66 Kurzfilme produziert und für eine Premierenvorführung ein Theater in Mogadischu wiedereröffnet. Sofi Lundin hat sie porträtiert.
Zu wenig humanitäre Hilfe: Laut einer neuen Bestandsaufnahme haben staatliche Geber im Jahr 2022 mehr humanitäre Hilfe geleistet als im Jahr davor. Gleichzeitig ist aber der Bedarf noch schneller gestiegen und damit auch der Geldmangel. Bernd Ludermann hat sich die Zahlen angeschaut.
Die EU-Kommission hat gestern Vorschläge zur Regulierung von Pflanzen vorgelegt, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren wie der Gen-Schere CRISPR/Cas hergestellt wurden. Sie plädiert dafür, solche Pflanzen grundsätzlich nicht anders zu behandeln als solche, die über herkömmliche Verfahren gezüchtet und genetisch verändert wurden. Sollten das Europäische Parlament und die EU-Mitglieder das so beschließen - was längst nicht ausgemacht ist -, dann könnte das den neuen Gentechniken in der Landwirtschaft deutlichen Schub geben. Könnten davon auch ärmere Länder und die Bauern dort profitieren? Mit dieser Frage habe ich mich bereits vor zweieinhalb Jahren in einem Kommentar befasst, den ich heute nicht viel anders schreiben würde.
Kämpfe und Kreativität im Irak: In ihrem ersten langen Spielfilm schildert die Regisseurin Maysoon Pachachi, wie eine alleinerziehende Schriftstellerin in der irakischen Hauptstadt Bagdad um ein Stück Normalität kämpft, während ihr Alltag von Gewalt und Korruption geprägt ist. Das mit Unterstützung von Brot für die Welt gedrehte Drama, das heute in die Kinos kommt, wurde dieses Jahr mit dem Ökumenischen Filmpreis ausgezeichnet - und auch unser Kritiker Reinhard Kleber findet den Film sehenswert.