Plastik ist überall, das zeigt schon mein Arbeitsplatz: Kunststoff ist ein Hauptbestandteil meiner Tastatur, meines Telefons, meines Bechers für den Coffee to go und nicht zuletzt vieler Einwegprodukte wie Verpackungen. Nach Gebrauch wird nur ein kleiner Teil recycelt und vieles in Entwicklungsländer verschifft, besonders nach Südostasien. Dort möchte Indonesien nun nicht länger als Deponie für Plastikmüll aus dem reichen Norden dienen. Diese Abfälle werden offiziell als Wertstoffe importiert, die recycelt werden sollen, aber ein großer Teil ist dafür ungeeignet und landet auf Deponien. Nicht verwertbare Abfälle will Indonesiens Regierung jetzt draußen halten, berichtet Beth Gardiner. Sie hat sich angeschaut, wie Plastikmüll in das Land kommt, was die wachsenden Müllberge für Anwohner bedeuten und welche Wirkung die verschärften Importregeln erzielen. Ihr Text bestätigt, wie wichtig ein globaler Plastikvertrag ist, über den die Staaten gerade wieder in Nairobi verhandelt haben – der nämlich soll auch der wachsenden Produktion von Kunststoffen Grenzen setzen, also endlich das Problem an der Wurzel packen.
Eine aufschlussreiche Lektüre wünscht
Bernd Ludermann
Ein Hoffnungszeichen in Westafrika: In Liberia zeichnet sich nach der Präsidentschaftswahl ein friedlicher Machtwechsel ab – trotz des sehr knappen Ergebnisses. Das ehrt die demokratischen Bestrebungen in dem westafrikanischen Land und verdient alle Unterstützung, findet Barbara Erbe.
Von Cotonou nach Samoa: Mit vier Jahren Verspätung tritt Anfang 2024 ein Nachfolgevertrag für das Cotonou-Abkommen zwischen der Europäischen Union und den 79 Mitgliedern der Organisation Afrikanischer, Karibischer und Pazifischer Staaten in Kraft. Welche Hürden es dabei zu überwinden gab und gibt, berichtet Tillmann Elliesen.
Indigene Spiritualität ist auch Religion: Zum dritten Mal seit 2018 hat die Bundesregierung einen Bericht zur Religionsfreiheit weltweit herausgegeben. Besonders gelungen ist das Kapitel zu indigenen Völkern. Manche Länderberichte weisen dagegen Leerstellen auf, schreibt Katja Buck.
Der Goldhandel bleibt undurchsichtig: Schweizer Raffinerien müssen nicht offenlegen, woher sie ihr Gold beziehen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat das gefordert, aber das Schweizer Bundesgericht hat es nun abgelehnt, meldet Meret Michel.
Dramatische Schuldenlast vieler Entwicklungsländer: Unsere Infografik zeigt, welche Länder im globalen Süden wie hoch verschuldet sind. In vielen Ländern macht der Schuldendienst mehr als 20 Prozent der Staatsausgaben aus.
In einer Woche startet der nächste UN-Klimagipfel in Dubai. Australien hat im Vorfeld ein Zeichen gesetzt: Der eigentlich für harte Abwehr von Migranten bekannte Staat hat zugesichert, Klimaflüchtlinge von der Pazifikinsel Tuvalu aufzunehmen, die vom Untergang bedroht ist. Heimatverlust als Klimafolge dürfte aber weltweit viel mehr Menschen treffen als im Pazifik, sagen Fachleute – und die meisten werden innerhalb ihres Landes oder ihrer Region eine neue Lebensgrundlage suchen, schreiben sie in unserem Heft „Auf die Heißzeit vorbereiten“ von Ende 2020 .
Kriegsdienstverweigerer schützen: Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember rufen mehr als 30 Organisationen mit der "Object War Campaign" dazu auf, Kriegsdienstverweigerer in Russland, Belarus und der Ukraine zu schützen. Geplant sind Aktionen zwischen dem 4. und dem 10. Dezember. Alle Informationen dazu in unserem "Mitmachen".