Victor Ndula zeichnet, so lange er denken kann. Als Kind füllte er seine Schulbücher mit Skizzen und träumte davon, eines Tages mit dem Zeichnen Geld zu verdienen. Es ist ihm geglückt. Heute arbeitet er als Karikaturist für die Zeitung „The Star“ in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Sein Ziel ist es, sagt er, jeden Morgen seine Leser für relevante, politische Themen zu begeistern – unvoreingenommen und humorvoll. Dafür wurde Victor Ndula 2012 bereits mit dem Ranan Lurie International Political Cartoon Award der Vereinten Nationen ausgezeichnet – und nun kommt ein Preis hinzu:
Victor Ndula gewinnt beim Globalen Karikaturenwettbewerb, den das Dritte Welt Journalisten Netz (DWJN) aus Anlass des 50-jährigen Bestehens der Afrikanischen Union organisiert hat. Unter dem Motto „Change the Perspective“ waren afrikanische Karikaturisten aus aller Welt dazu aufgerufen, die Sichtweisen in und auf ihre Heimat zu verändern – insbesondere zu der Frage, inwieweit Afrika tatsächlich eine Union werden kann und sollte. Insgesamt nahmen 68 Karikaturisten aus 20 afrikanischen Ländern an dem Wettbewerb teil.
Die zehnköpfige Jury, der unter anderen Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), angehörte, sprach einen weiteren Preis dem Zeichnerduo „Dr. Jack & Curtis“ aus Südafrika zu. Jack Swanepoel und John Curtis arbeiten seit vielen Jahren zusammen und veröffentlichen ihre politischen Karikaturen in vielen großen südafrikanischen Zeitungen. Samuel Mwamkinga alias Jo’Une Sammi aus Tansania vervollständigt die Gewinnerliste. Er zeichnet seit 2007 für „The Citizen-weekend editions“. 2010 begann er mit der Illustration für eine Buchreihe zum Thema Menschenrechte für die niederländische Sektion von Amnesty International. Die Preise sind mit insgesamt 8000 Euro dotiert und wurden am 25. Mai, dem Deutschen Entwicklungstag, in Berlin verliehen. Eine Auswahl der Zeichnungen ist nun bis zum 17. Juni im BMZ in Berlin, Stresemannstraße 95, zu sehen.
Der globale Karikaturenwettbewerb fand bereits zum fünften Mal statt. Erstmals ausgeschrieben wurde er 2007. Das DWJN und die Zeitschrift „eins-Entwicklungspolitik“ – aus der „welt-sichten“ hervorging – hatten damals um Einsendungen zum Thema „Afrika – Kontinent zwischen Chancenlosigkeit, Krisen und Renaissance“ gebeten, allerdings noch nicht begrenzt auf afrikanische Zeichner. (osk)
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