Dass die Volkswirtschaft immer weiter wachsen müsse, sei das Credo aller politischen Parteien in Deutschland, heißt es in der Einleitung zur jüngsten Ausgabe des Atlas der Globalisierung.
Der Großteil der Beiträge zeigt die fatalen sozialen und ökologischen Folgen dieses Wachstumswahns – etwa den Abbau sozialstaatlicher Sicherheiten oder den Raubbau an der Natur durch unkonventionelle Öl-Fördermethoden wie Tiefseebohrungen oder Fracking. Der Grundwiderspruch, den die meisten Autoren identifizieren, ist einfach – und lange bekannt: Die Logik eines unendlichen Wachstums steht mit den endlichen Ressourcen der Erde im Konflikt. Deshalb geht es um die Suche nach Alternativen: Ein gutes Leben für alle ohne den permanenten Zwang immer mehr zu leisten. Der Atlas will zu diesem Suchprozess beitragen – und zeigt, neben Krisenszenarien, welche Wege möglich sind. Die Beiträge greifen auf verständliche Art akademische Debatten und Prognosen auf und werden durch umfangreiche Literaturhinweise ergänzt. Der Atlas eignet sich hervorragend als Einstieg in die Postwachstumsdebatte. (me)
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