Solarlampen für Flüchtlingslager

Energieverbrauch
Transporte, Schulen, Kliniken: Für all das brauchen humanitäre Hilfsorganisationen Energie. Zu viel und zu schmutzig, kritisiert eine neue Studie. Das müsste nicht so sein.

Glada Lahn und Owen Grafham von der US-amerikanischen Denkfabrik Chatham-House haben den Energieverbrauch von 21 Hilfsorganisationen in Burkina Faso, Kenia und Jordanien untersucht. Die Ergebnisse sind wenig schmeichelhaft: Die humanitären Helfer brauchen viel Benzin und Diesel, wenn sie Personal, Lebensmittel und Hilfsgüter in Flüchtlingslager transportieren, und darauf setzen sie auch, wenn sie Strom für Kliniken und ihre Büros mit Generatoren erzeugen.

Ihre Gebäude, das Management ihrer Fahrzeugflotte sowie die Nutzung der Generatoren seien wenig energieeffizient. Und: Sie wissen oft gar nicht, wieviel Energie sie verbrauchen, weil sie darüber keine Daten erheben. Helfer vor Ort nähmen zwar oft die Verschwendung von Ressourcen wahr, fühlten sich jedoch nicht genug unterstützt, um dagegen vorzugehen.

Geld sparen mit Carsharing

Lahn und Grafham schätzen, dass humanitäre Hilfsorganisationen im vergangenen Jahr rund fünf Prozent ihrer Ausgaben für Benzin, Diesel und die Reparatur von Generatoren verwendet haben – etwa 1,2 Milliarden US-Dollar. In Zeiten knapper Budgets, sollten sie sparsamer mit ihrem Geld umgehen. Und das sei möglich: Mit Hilfe erschwinglicher und erprobter Technologien könnten jährlich immerhin 517 Millionen US-Dollar eingespart werden, rechnen sie vor.

Mit Best-practise-Beispiele machen sie deutlich, dass es geht, wenn man nur will: In den beiden größten jordanischen Flüchtlingslagern etwa seien Solaranlagen errichtet worden, die nicht nur Geld sparen, sondern auch den Einheimischen zugutekommen. Hilfsorganisationen könnten zudem ihre Transportkosten senken, indem sie Fahrzeuge gemeinsam nutzen und ihre Ausgaben sorgsam überwachen.

Das zu tun und außerdem mehr erneuerbare Energien für die Stromerzeugung zu nutzen, wäre nicht nur aus Kostengründen geboten, sondern auch, um das Klima zu schonen. Lahn und Grafham empfehlen Hilfsorganisationen, künftig mehr Daten über ihren Energieverbrauch und ihre Emissionen zu sammeln, auf dieser Basis zu entscheiden, wo schnelle Verbesserungen möglich sind, langfristig Einsparungsziele für Emissionen festzulegen – und diese auch ernst zu nehmen.

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