Ein Mittel gegen Klimakrisen?

Sozialschutz
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig mehr soziale Sicherung ist. Welche Instrumente dabei gut wirken und ob sie auch auf klimabedingte Schocks vorbereiten, hat das IIED untersucht.

Auch viele arme Länder bauen ihre Sozialsicherung aus. Sie setzen dabei zum Beispiel auf Sozialrenten und kleine Geldüberweisungen an Bedürftige, aber auch auf Schulspeisungen, Zuteilung von Nahrungsmitteln oder öffentlich finanzierte Jobs. Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig solche Schutzmechanismen in Krisen sind. Doch welche sind in welchem Kontext auch geeignet, Menschen auf die absehbaren Krisen infolge der Erderhitzung vorzubereiten? Das untersucht eine neue Studie des International Institute for Environment and Development (IIED).

Das Institut unterscheidet dabei mehrere Gruppen von Ländern nach ihrer Verwundbarkeit für Folgen des Klimawandels. Und es bewertet die einzelnen Instrumente der Sozialsicherung danach, wie gezielt sie sind, wie gut sie die Bedürftigsten erreichen und wie sehr sie ihnen helfen. 

Öffentliche Beschäftigungsprogramme in Indien und Äthiopien wirksam 

Manche Ergebnisse sind nicht leicht zu deuten. So heißt es, dass Länder mit niedrigeren Klimarisiken die Ärmsten besser mit Hilfe erreichten und dafür pro Kopf mehr Geld aufwendeten; Ländern mit hohen Klimarisiken gelinge es aber besser, nicht Bedürftige von Hilfe auszuschließen. Eine Erklärung kann sein, dass Länder mit höheren Klimarisiken weniger Geld, einen höheren Anteil an Bedürftigen besitzen; das untersucht die Studie nicht. 

Manche Befunde sind jedoch sehr interessant. So sind laut der Studie in Ländern mit hohem Klimarisiko – zum Beispiel Indien und Äthiopien – öffentliche Beschäftigungsprogramme klar am wirksamsten, das heißt sie erreichen mit derselben Summe Geld die größte Armutsminderung; auch Schulspeisungen schneiden hier gut ab. In den am meisten verletzlichen Länder – etwa dem Tschad und Südsudan – bewirke Sozialschutz hingegen kaum eine Armutsminderung, wohl wegen der tiefen Armut dort. Und die wenigsten Programme zum Sozialschutz sind laut der Studie so angelegt, dass sie auch die Widerstandsfähigkeit der Begünstigten gegen klimabedingte Notlagen erhöhen. Der Sozialschutz könne helfen, kurzfristige Krisen zu bewältigen, fördere bisher aber nicht längerfristige Anpassungen an Klimaänderungen. Eine der Empfehlungen des IIED lautet, für den Ausbau eines genau darauf ausgelegten Sozialschutzes künftig auch Geld aus den Fonds für Klimafinanzierung einzusetzen.

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