Köln ist von den Vereinten Nationen für seinen Bürgerhaushalt ausgezeichnet worden. Die Domstadt kam bei den Public Service Awards 2008 in der Region Europa und Nordamerika auf dem zweiten Platz. Mit dem Preis zeichnen die Vereinten Nationen seit 2003 Verwaltungen aus, die in besonderer Weise ihren Service verbessern und die Bürger an politischen Entscheidungsprozessen beteiligen.
2007 hatte Köln als erste deutsche Großstadt seine Einwohner aufgerufen, sich an der Planung des Haushalts für 2008 zu beteiligen. Sie konnten Empfehlungen abgeben, wo die Stadt in den Bereichen „Straßen, Wege, Plätze“, „Grünflächen“ und „Sport“ Geld ausgeben beziehungsweise einsparen sollte. Diese drei Themenfelder sorgen einer Umfrage zufolge für besonderen Zündstoff. Es kamen mehr als 4700 Vorschläge zusammen, die im Internet rund 50.000 mal bewertet wurden. Die 100 besten in jedem Bereich wurden ausgewählt und von der Verwaltung geprüft. Bundesweit haben bisher rund 30 Kommunen einen Bürgerhaushalt eingeführt, darunter Berlin-Lichtenberg, Freiburg und Rheinfelden. In Köln wird der Bürgerhaushalt im Jahr 2009/2010 mit neuen Themen fortgesetzt.
Der erste Preis des diesjährigen Public Service Award für Europa und Nordamerika ging an die Autonome Region Katalonien in Spanien, die eine Hauptabteilung für Bürgerbeteiligung eingerichtet hat.
(cm)
welt-sichten 8-2008