Was leisten sogenannte non-DAC-Geber?

Entwicklungszusammenarbeit
Die Entwicklungszusammenarbeit wäre besser, wenn die Geber an einem Strang zögen. Wie schlagen sich in dieser Hinsicht Geberländer, die nicht zur OECD gehören?

Wenn von internationaler Entwicklungszusammenarbeit die Rede ist, bezieht sich das in der Regel auf die Leistungen der im Entwicklungsausschuss (DAC) der OECD versammelten Geberländer; derzeit sind es 31. Daneben sind aber noch viele andere Staaten entwicklungspolitisch engagiert, allen voran Schwellenländer wie China, Brasilien, die Golfstaaten, Mexiko oder Indonesien. Wie sieht deren Hilfe aus und wie groß ist die Bereitschaft dieser sogenannten non-DAC-Geber, mit anderen Gebern zu kooperieren oder sich in multilaterale Foren einzubringen? Das hat das Center for Global Development in einer Studie über die Entwicklungszusammenarbeit von 54 non-DAC-Gebern untersucht.

Ein Ergebnis lautet, dass ärmere Geberländer seltener finanzielle Hilfe leisten und stärker auf technische Zusammenarbeit setzen. Zugleich fokussieren sich diese Länder bei der Suche nach Partnerländern auf die eigene Region, während non-DAC-Geber mit höherem Einkommen weltweit entwicklungspolitisch tätig sind.

Die Offenheit für Zusammenarbeit mit anderen Geberländern messen die Autorinnen der Studie an der Beteiligung in multilateralen Foren wie den Vereinten Nationen, der Berichterstattung über geleistete Entwicklungshilfe, der Beteiligung an sogenannter triangulärer Kooperation mit einem weiteren Geber- und einem Nehmerland sowie an freiwilligen Finanzbeiträgen an multilaterale Organisationen. Laut der Studie erfüllen von den 54 begutachteten Ländern immerhin 32 mindestens zwei dieser Kriterien.

Die Autorinnen kategorisieren die non-DAC-Geber anhand ihrer Ergebnisse in vier Gruppen: Zu den Gebern mit höherem Einkommen und einer großen Offenheit für Kooperation mit anderen Gebern zählen etwa die Golfstaaten; zu den wohlhabenderen, die weniger offen sind, gehören laut der Studie vor allem EU-Mitglieder wie Kroatien und Malta, die sich nicht dem DAC angeschlossen haben. Zu den offenen Gebern mit eher niedrigem oder mittlerem Einkommen gehören vor allem lateinamerikanische Staaten, aber auch Geber in Zentralasien wie Kasachstan sowie die Türkei und Südafrika. Die vierte Gruppe schließlich sind die Geber mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, die wenig Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit anderen Gebern oder in multilateralen Foren zeigen, darunter China, Kuba, Vietnam und Russland. Ergänzt werden diese qualitativen Ergebnisse der Studie durch fünf Fallstudien zur Entwicklungspolitik von Indonesien, Mexiko, Südafrika, der Türkei und der Vereinigten Arabischen Emirate.

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