Brasilien will 5.000 zusätzliche Ärzte wegen Corona einstellen

epd-bild/Alberto Veiga
Jair Bolsonaro (re.) (Archivbild)
Präsident Bolsonaro bezeichnet Corona-Krise als «Fantasie»
In Brasilien schnellt die Zahl der Corona-Infektionen auf über 30 hoch, während es fast 900 Verdachtsfälle gibt. Das Gesundheitsministerium ist alarmiert, doch der Präsident hält die Corona-Krise für eine Erfindung der Medien.

Berlin, São Paulo (epd). Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hält die weltweite Corona-Krise nach eigenen Worten für völlig übertrieben und für eine Erfindung der Medien. Die Corona-Krise sei eine "Fantasie", die von den Medien weltweit verbreitet werde, sagte der Rechtspopulist am Dienstag (Ortszeit) im US-Staat Florida, wie das Portal "Globonews G1" berichtete. Seiner Einschätzung nach handele es sich nur um eine "kleine Krise".

Das Virus werde wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Gründen überbewertet, sagte Bolsonaro bei einer Veranstaltung vor Unternehmern in Miami. Dabei spielte er offenbar auf den Einbruch der weltweiten Aktienkurse am Montag an. Auch die Börse in São Paulo erlebte die größten Verluste der vergangenen 20 Jahre.

Programm "Mehr Ärzte"

Unterdessen schnellte die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen in Brasilien bis Mittwochmorgen (Ortszeit) auf 34 hoch, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. 29 der Infizierten waren ins Ausland gereist, vor allem nach Italien. Zudem gebe es rund 900 Verdachtsfälle. Nach Ministeriumsangaben verlaufen bislang die meisten Corona-Infektionen leicht.

Zugleich kündigte das Ministerium an, noch in dieser Woche 5.000 Stellen für Ärzte im Kampf gegen Corona auszuschreiben. Die Mediziner sollen im öffentlichen Gesundheitswesen in dem Programm "Mehr Ärzte" arbeiten. In dem von der ehemaligen linksgerichteten Präsidentin Dilma Rousseff (2011-2016) geschaffenen Programm arbeiteten mehr als 11.000 kubanische Ärzte in unterversorgten Regionen.

Dafür überwies die brasilianische Regierung an den kubanischen Staat rund 25 Millionen US-Dollar pro Jahr. Das sozialistische Kuba zog nach dem Amtsantritt von Bolsonaro im Januar 2019 im Streit seine Ärzte ab, was zu einer großen Lücke der Gesundheitsversorgung vor allem in ärmeren ländlichen Regionen führte.

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Was so locker als Streit zwischen Brasilien und Kuba beschrieben wird, hat tiefen Grund: Die kubanischen Ärzte haben für ein Taschengeld gearbeitet. Das Gehalt kassierte der kubanische Staat. Die Regierung Bolsonaro hat diesen Ärzten ihr Gehalt direkt geben wollen. Das lehnte Kuba ab. Dilma und Kuba haben einen modernen Sklavenhandel mit den kubanischen Ärzten betrieben.

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Das sozialistische Kuba wurde gezwungen seine Ärzte abzuziehen, da die Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden könnte und es dank der Hetze von Bolsonaro zu Übergriffen gegen sie kam. Abgesehen von den Verleumdungen, dass sie nicht qualifiziert wären. Der brasilianische Ärzteverband hat eine große Lobby und hat ebenfalls Druck gegen die effizienteren kubanischen Ärzte gemacht, die nicht aus Profitgier, sondern aus Menschlichkeit gehandelt haben. Im Gegensatz zu den feinen Herren sind sie auch in abgelegene Amazonasregionen und Favelas gegangen, auch wenn dort kein Profit möglich war.

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