Sudan: Betrieb einer Goldmine nach Protesten vorerst ausgesetzt

Frankfurt a.M., Khartum - Nach anhaltenden Protesten ist im Sudan der Betrieb einer Goldmine eingestellt worden. Wie der sudanesische Radiosender Radio Dabanga am Freitag berichtete, hatte die Bevölkerung in dem Ort Ghadeer in der Region Südkordofan gegen den Goldabbau der Firma „El Masar Company“ protestiert. Demnach warfen sie dem Unternehmen vor, trotz eines Verbots Quecksilber und Zyanid einzusetzen.

Organisiert hatten den Protest Aktivisten des „South Kordofan Resistance Committees“. Sie werfen der Firma zudem vor, unfaire Verträge mit ihren Arbeitern abgeschlossen zu haben.

In der südlichen Provinz kommt es seit 2019 zu Protesten gegen die dortigen Goldabbau-Firmen. Dabei geht es um die Verwendung von hochgiftigen Substanzen wie Quecksilber und Zyanid. Diese lösen beim Kontakt mit der Umwelt schwere Schäden aus und können bei Menschen sowie Tieren zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. In der Vergangenheit wurden in der Region bereits Schulen geschlossen, weil Kinder von Husten, Erbrechen und Kurzatmigkeit betroffen waren.

Der Sudan verfügt über riesige Goldreserven und ist einer der größten Goldproduzenten Afrikas. Nach Behördenangaben wurden im Jahr 2022 mehr als 18 Tonnen Gold gefördert. Der Großteil der Bevölkerung profitiert jedoch nicht von dem Abbau und leidet unter großer Armut.

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