welt-sichten weekly: Pessimistische Menschenrechtler / Klimawandel Bangladesch / Fehlerhafte Früherkennung

die Menschenrechte seien unter Beschuss, warnte diese Woche die UN-Hochkommissarin Michelle Bachelet. 70 Jahre nach Verabschiedung der Menschenrechtserklärung erodierten internationale Institutionen zu ihrem Schutz, Regierungen konzentrierten sich zunehmend auf ihre nationalen Interessen.

Kathryn Sikkink sieht dagegen keinen Grund für zu viel Pessimismus. Um die Menschenrechte stehe es besser, als viele meinen, findet sie. Die Wissenschaftlerin macht Mut: Menschenrechtler hätten in den vergangenen 70 Jahren viel Gegenwind erlebt – und dabei Strategien entwickelt, mit Rückschlägen fertig zu werden.
 
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Sebastian Drescher

Neu auf welt-sichten

„Keine Zeit, sich für die nächste Katastrophe zu wappnen“: In Polen wird dieser Tage über die Umsetzung der Klimaziele verhandelt. In Bangladesch sind die Auswirkungen des Klimawandels längst allgegenwärtig, sagt Anjalina Diana Podder – und berichtet, wie sich Christen und Muslime dort gemeinsam für mehr Umweltschutz engagieren.

Gräben vertieft statt Brücken gebaut: Mit ehrgeizigen Plänen gegen illegale Migration sowie für mehr Sicherheit und Wohlstand hatte Wien im Juli den Ratsvorsitz der Europäischen Union übernommen. Kurz vor dem Ende des Vorsitzes fällt die Bilanz bescheiden aus, fasst Ralf Leonhard zusammen.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Gut getroffen? Forscher haben Menschen in Afrika gefragt, was sie von den Spendenplakaten der Hilfsorganisationen halten. Nicht alle kommen schlecht weg, berichtet „NPR“.

Die „Erste Welt“ entwickeln: Der Ghana ThinkTank will mit Architektur aus Marokko ein heruntergekommenes Viertel in der US-amerikanischen Stadt Detroit neu beleben. Das Kulturmagazin „Hyperallergic“ erklärt, was dahinter steckt.

Wohl doch kein Vorbild in der Flüchtlingshilfe: Die Vereinten Nationen decken in Uganda Betrug und Misswirtschaft auf, berichtet die „Taz“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Warnung vor zu viel Warnungen: Konflikte und Krisen möglichst früh zu erkennen, kann helfen, sie zu entschärfen. Eine aktuelle Studie der Stiftung Wissenschaft und Politik beschäftigt sich mit den Grenzen der Methode.

Wie tragen Menschen mit Behinderung dazu bei, die SDGs zu erreichen? Und welche der UN-Nachhaltigkeitsziele sind besonders wichtig für sie? Damit befasst sich jetzt erstmals ein Bericht der Vereinten Nationen.

Die Weltbank hat eine neue Datenbank zur Beschäftigung im öffentlichen Dienst veröffentlicht. Pamela Jakiela vom Center for Global Development hat sie sich angeschaut und stellt unter anderem fest, dass höhere Löhne nicht zu weniger Korruption führen.

Buchtipp

Kann die kapitalistisch-industrielle Wirtschaftsweise das Klimaproblem lösen – oder ist sie die eigentliche Ursache? Zwei Bücher kommen in dieser Frage zu gegensätzlichen Erkenntnissen.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Wie populistische Panikmache internationale Politik prägt, wird sich kommenden Montag bei der Abstimmung über den UN-Migrationspakt in Marokko zeigen. Einige Länder haben sich bereits dagegen ausgesprochen, die Schweiz zögert noch – und will die Entscheidung offenbar vertagen.

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