welt-sichten weekly: Äthiopien auf der Kippe? / Bundeswehr im Sahel / Mehr Abtreibungen

ein Putschversuch, zunehmende Gewalt zwischen ethnischen Gruppen, fast drei Millionen intern Vertriebene: Steht Äthiopien auf der Kippe? Nicole Hirt vom GIGA Institut sieht dafür keinen Anlass. Sie erklärt, warum nur mehr Demokratie den Vielvölkerstaat zusammenhalten kann.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

 

Neu auf welt-sichten

„Ich glaube nicht mehr an Duterte“: Der philippinische Bischof Antonio Ablón wird von der Regierung Duterte mit dem Tode bedroht, weil sich seine Kirche in Mindanao für die von der Armee vertriebene indigene Bevölkerung einsetzt. Im Interview spricht Ablón über den Konflikt in der Region, den Friedensprozess und seine Enttäuschung über den Präsidenten.

Was macht die Bundeswehr im Niger und in Kamerun? Bundeswehrsoldaten sind in zahlreichen afrikanischen Staaten im Einsatz – nicht immer mit einem Mandat des Bundestags. Das sorgt für Unmut, berichtet Marina Zapf aus Berlin.

Der Regen wird dünner, die Felder tragen weniger Erdnüsse und Hirse: In Mali spüren die Bauernfamilien die Folgen der Erderwärmung. Die zunehmende Trockenheit ist auch eine Ursache für Konflikte zwischen Viehhirten und Ackerbauern, wie Bettina Rühl berichtet.

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

In Botswana werden Lehrer und andere Beamte regelmäßig zwangsversetzt. Wie diese Politik die Gesellschaft geeint hat, das Leben Einzelner aber oft erschwert, erzählt Bastian Berbner im „SZ-Magazin“ und fragt: Kann Botswana ein Vorbild für westliche Gesellschaften sein?

China will einen neuen Anlauf im Kampf gegen die Malaria starten und in Kenia flächendeckend Medikamente verteilen, berichtet Jacob Kushner in „The Atlantic“. Der Vorstoß soll nicht nur die Malaria ausmerzen, sondern auch das Image der Chinesen in Afrika polieren.

Auch Buddhisten ziehen in den Krieg, zum Beispiel in Sri Lanka und in Myanmar. Hannah Beech beschreibt in der „New York Times“, wie sich das Image einer vermeintlich friedlichen Religion gewandelt hat.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Weniger Geld, mehr Abtreibungen: Wenn die US-Regierung die Entwicklungshilfe für Familienplanung kürzt, steigt in Afrika die Zahl der Abtreibungen, warnen Forscher in einer neuen Studie

Naturkatastrophen und extreme Wettersituationen verursachen Lebensmittelknappheit, Armut und Fluchtbewegungen. Der Klimawandel untergräbt laut den Vereinten Nationen deshalb Fortschritte im globalen Kampf gegen Armut und Hunger.

Das Potenzial zur Aufforstung von Wäldern als Kohlenstoffspeicher ist größer als bisher gedacht – diese Meldung sorgte vergangene Woche für viel Aufsehen. Die Auswertung der Studie der ETH Zürich zeigt aber: Das Potenzial ist zwar theoretisch vorhanden, in der Praxis aber schwierig auszuschöpfen.

Buchtipp

Schluss mit dem Wachstum: Der Wirtschaftshistoriker Matthias Schmelzer und die Kulturanthropologin Andrea Vetter geben in ihrem Buch „Degrowth/Postwachstum“ Überblick über verschiedene Spielarten der Wachstumskritik.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Wie es mit der Umsetzung der Agenda 2030 vorangeht, diskutieren Fachleute, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft bis Mitte kommender Woche beim High-Level Political Forum (HLPF) in New York. Im Fokus stehen unter anderem die Nachhaltigkeitsziele zu Bildung, nachhaltigem Wirtschaftswachstum, Ungleichheit, Klimaschutz und globalen Partnerschaften. Warum von dem Treffen nicht allzu viel zu erwarten ist, erklären wir hier. Wer trotzdem aus der Ferne dabei sein will, kann das Geschehen im Web-TV der UN verfolgen.

 

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