welt-sichten weekly: Unabwendbare Klimakrise / Friedensarbeit / Widerstand gegen Ölplantagen

ein verkorkstes „Klimapaket“ aus Berlin, Enttäuschung und Wut auf dem Gipfel in New York: Scheitert die Politik im Kampf gegen den Klimawandel? Mein Kollege Tillmann Elliesen meint: Wir sollten uns eingestehen, dass wir die Sache mit dem Klima verbockt haben – und damit aufhören, falsche Hoffnungen zu schüren. Aber das bedeutet nicht, den Kampf für eine bessere Welt aufzugeben. 

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

 

Neu auf welt-sichten

Später Schritt Richtung Kohärenz: Die Bundesregierung hat ihre Strategien zur Krisenprävention und Friedensförderung vorgelegt. Sie sollen dafür sorgen, dass sich die beteiligten Ministerien in Zukunft besser abstimmen.

Fluchtursachen auf der Spur: Eine neue Kommission soll im Auftrag der Bundesregierung herausfinden, warum Menschen ihre Heimat verlassen. Manche Kritiker sagen: Das wissen wir doch längst.

In der Demokratischen Republik Kongo haben die katholische Kirche und der evangelische Kirchenverband ECC eine Petition für Kommunalwahlen bis Ende des Jahres lanciert. Mehr als zwei Millionen Menschen haben unterschrieben.

 

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Rappen gegen das Regime: Der ugandische Pop-Star und Politiker Bobi Wine will bei der kommenden Wahl gegen Präsident Museveni antreten. Bernd Dörries porträtiert den neuen Hoffnungsträger der Jugend in der „SZ“. 

It's a man's United Nations: Von den 83 Staats- und Regierungschefs, die während der ersten zwei Tage auf der UN-Generalversammlung gesprochen haben, waren nur fünf Frauen. „PassBlue“ berichtet, was sie im Unterschied zu ihren männlichen Kollegen gesagt haben.

Journalisten sollten unterschiedliche Thesen von Wissenschaftlern kritisch abwägen – auch bei Berichten über die Folgen des Klimawandels. Doch wer differenziert, gilt schnell als Klimaleugner, schreibt Axel Bojanowski bei „Übermedien“.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Widerstand gegen Ölplantagen: In Afrika entstehen viel weniger Plantagen für Ölpalmen als befürchtet, zeigt GRAIN in einer neuen Studie. Das sei dem Widerstand vor Ort zu verdanken.

Im Norden Myanmars kämpft die Armee wieder gegen rebellische Minderheiten. Die Bedingungen, unter denen die an den Friedensgesprächen mit anderen Gruppen beteiligt werden sollen, sind inakzeptabel, analysiert die Crisis Group.

Freiwillige Staaten vor, lautet das Motto von UN-Generalsekretär Gutierrez für den UN-Gipfel zu den Nachhaltigkeitszielen. Marianne Beisheim von der SWP Berlin erklärt das Kalkül dahinter und wie das helfen kann, wenn die multilaterale Zusammenarbeit kriselt.

Buchtipp

Provozierendes Sittengemälde aus Nigeria: Abubakar Adam Ibrahim erzählt in seinem Roman „Wo wir stolpern und wo wir fallen“ von einer unkonventionellen Liebe, die an starren Traditionen, korrupten Politikern und Polizisten scheitert. Und bricht dabei einige Tabus.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Die für die neue EU-Kommission normierten Kommissare und Kommissarinnen müssen sich ab kommendem Montag den Fragen der Abgeordneten im Europaparlament stellen. Die finnische Sozialdemokratin Jutta Urpilainen, die sich als Leiterin des neuen Ressorts „Internationale Partnerschaften“ um die Entwicklungszusammenarbeit kümmern soll, ist am 1. Oktober dran. Die Anhörungen sind öffentlich und sollen per Livestream übertragen werden.

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