Deutsche Klimapolitik / Senioren in Kenia

egal wie stark erneuerbare Energien ausgebaut werden – die Erderhitzung lässt sich nur bremsen, wenn die Nutzung fossiler Energien schnell zurückgefahren und schließlich praktisch beendet wird. Um ein Versprechen, das nun endlich zu tun, ringen die Staaten zurzeit auf dem UN-Klimagipfel in Dubai. Die Bundesregierung will andere Länder für ambitionierten Klimaschutz gewinnen und hat, passend zum Gipfel in Dubai, soeben eine Klimaaußenpolitikstrategie vorgestellt. Die enthält viele kluge Einsichten und Vorhaben, mogelt sich aber um Zielkonflikte und Finanzfragen herum, finde ich in meinem Kommentar.

Doch schauen Sie auch einmal in unser neues Heft, das diese Woche erschienen ist und sich mit demografischen Umbrüchen befasst. Nicht nur in Europa altert ja die Bevölkerung, sondern auch in großen Teilen des globalen Südens. Und auch in Ländern mit einer relativ jungen Bevölkerung wie Kenia müssen neue Wege gefunden werden, Älteren ein gutes Leben zu sichern. Agnes Kariuki tut das in Kibera, einer informellen Siedlung in Nairobi. Birte Mensing hat sie für welt-sichten besucht und schildert, wie betagte Menschen dort ein Zuhause finden. 

Eine gute Adventszeit wünscht Ihnen

Bernd Ludermann

Neu auf welt-sichten

Noch eine Strategie: Vor einem halben Jahr hat die Bundesregierung ihre Nationale Sicherheitsstrategie verabschiedet. Auf einer Konferenz in Bonn haben Fachleute, unter anderem aus Afrika, sich angeschaut, was sie für die Entwicklungspolitik bedeutet. Viele sehen die Strategie skeptisch, berichtet Tillmann Elliesen.

Hilfe für den Fiskus: Die Schweiz hat ein Programm gestartet, das Steuersysteme in Entwicklungsländern stärken soll. Und Chancen und Hindernisse für mehr Steuereinnahmen werden in der DR Kongo und Tansania erforscht, schreibt Samanta Siegfried.

Wer, was, wo: Der Theologe und Pfarrer Emmanuel Kileo aus Tansania leitet seit November das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen, der Däne Henrik Stubkjaer ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf. Unsere Personalmeldungen im Dezember.

Hoffnungsträger aus Brasilien: Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat Anfang Dezember den Vorsitz der G20-Gruppe übernommen, Berlin besucht und nimmt am UN-Klimagipfel in Dubai teil. Henrique Frota von einem brasilianischen NGO-Verband findet, Lula solle sich trotz Gegenwinds im Parlament mehr für Klimagerechtigkeit einsetzen – zu Haus und global.

Noch immer interessant
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Sultan Ahmed Al Jaber im Zwielicht: Der Präsident des Klimagipfels in Dubai hat laut der britischen Zeitung "Guardian" gesagt, es sei nicht wissenschaftlich erwiesen, dass die Nutzung fossiler Energien beendet werden müsse. Al-Jaber erklärt, das sei eine Fehldeutung seiner Worte – und er hat immerhin geschickt schon zu Beginn des Gipfels dafür gesorgt, dass der "Loss and Damage"-Fund seine Arbeit aufnehmen kann. Beides bestätigt den Eindruck von vor einem halben Jahr: Al-Jaber stützt Forderungen der ärmsten Länder nach mehr Geld, damit die sich im Gegenzug mit Forderungen nach strengerem Klimaschutz am Golf zurückhalten. Das wäre ein sehr schlechter Handel.

Buchtipp

Raum für die Sicht der Opfer: Der dreisprachige Sammelband "Syrische Staatsfolter vor Gericht", herausgegeben von der Bundeszentrale für politische Bildung, beleuchtet eindrucksvoll die jüngsten Bemühungen, Ansätze von Gerechtigkeit für die horrenden Verbrechen in Syrien zu schaffen, findet unser Rezensent. 

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