Corona-Krise: Koordinierter Kampf gegen Gewalt an Frauen gefordert

Köln - Im weltweiten Kampf gegen Corona bleibt laut der Hilfsorganisation Medica Mondiale noch immer die besondere Gefährdung von Frauen in Lockdown-Maßnahmen außer Acht. Häusliche Isolierung oder der erschwerte Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten hätten überall das Risiko der Gewalt gegen Frauen erhöht, betonte die Frauenrechtsorganisation am Montag in Köln. Doch trotz Warnungen schon im Frühjahr und ersten Belegen für deutlich mehr Gewalt gegen Frauen habe die Politik dies nicht ausreichend berücksichtigt, erklärte Medica-Mondiale-Gründerin Monika Hauser.

Afghanische Ministerin warnt vor überstürztem Truppenabzug 

Schwerte/Aachen - Die afghanische Staatsministerin für Menschenrechte, Sima Samar, hat vor einem überstürzten Abzug der ausländischen Truppen aus ihrem Land gewarnt. Der Rückzug der US- und anderer Nato-Truppen sollte wohlbedacht erfolgen, sagte Samar am Wochenende bei einer Video-Tagung der Evangelischen Akademie Villigst im nordrhein-westfälischen Schwerte. Der Leiter der Delegation der Europäischen Union in Afghanistan, der Diplomat Andreas von Brandt, erklärte, dass die Sorge um Sicherheit zurzeit alles dominiere.

Mehrere Tote bei Protesten in Uganda

Frankfurt a.M./Kampala - Bei Protesten gegen die Festnahme von zwei Oppositionspolitikern in Uganda sind mehrere Menschen getötet worden. Bei gewaltsamen Zusammenstößen in der Hauptstadt Kampala seien sieben Personen getötet und 45 verletzt worden, berichtete die ugandische Zeitung "Daily Monitor" unter Berufung auf Polizeiangaben am Donnerstag. Die Proteste waren nach der Festnahme des Oppositionspolitikers Bobi Wine und mehrerer seiner Anhänger am Mittwoch ausgebrochen.

Schneller Abzug von US-Truppen aus Afghanistan stößt auf Skepsis 

Bonn/Frankfurt a.M. - In Afghanistan wächst die Angst vor einer Rückkehr der Taliban an die Macht. Der von US-Präsident Donald Trump bis Januar angekündigte Teilabzug von US-Truppen schwäche die Position der Regierung in Kabul gegenüber radikal-islamischen Aufständischen, sagte Thomas Ruttig (63), Co-Direktor des Afghanistan Analysts Network, dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Denn mit nur noch 2.500 Soldaten wird es erheblich schwieriger, den afghanischen Streitkräften beizuspringen, wenn sie unter Druck der Taliban kommen."

Neuer Übergangspräsident Sagasti in Peru vereidigt

Lima - In Peru hat Übergangspräsident Francisco Sagasti sein Amt angetreten. Der 76-jährige Wirtschaftsingenieur wurde am Dienstagnachmittag (Ortszeit) als Staatschef vereidigt. Das Parlament hatte Sagasti nach dem Rücktritt von Interimspräsident Merino mit großer Mehrheit zum Nachfolger bestimmt. Er ist bereits der vierte Präsident in der aktuellen Legislaturperiode, sein Mandat endet im Juli 2021. Im kommenden April stehen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen an.

UN: Tausende Menschen flüchten jeden Tag vor Gewalt aus Äthiopien

Genf - Die Vereinten Nationen haben vor einer eskalierenden Flüchtlingskrise in Äthiopien und dem Sudan gewarnt. Die Gewalt in der äthiopischen Tigray-Region zwinge jeden Tag im Durchschnitt 4.000 Menschen zur Flucht in den benachbarten Sudan, betonte ein Sprecher des Hilfswerks UNHCR am Dienstag in Genf. Insgesamt seien seit Dienstag vergangener Woche schon mehr als 27.000 Menschen aus Äthiopien in den Sudan geflüchtet. 

Rotes Kreuz: Hunderttausende Tote bei klimabedingten Katastrophen

Genf - Mehr als 410.000 Menschen sind laut dem Roten Kreuz im vergangenen Jahrzehnt bei klimabedingten Naturkatastrophen ums Leben gekommen. Überschwemmungen, Erdrutsche, Stürme und Hitzewellen hätten insgesamt rund 1,7 Milliarden Menschen in Mitleidenschaft gezogen, erklärte die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften am Dienstag in Genf.

Südafrika entscheidet über Apartheid- und Kolonial-Statuen

Frankfurt a.M./Pretoria - In Südafrika lässt die Regierung alle Statuen mit Apartheid- und Kolonialbezug inventarisieren, um danach zu entscheiden, welche davon abgebaut werden. Rund 260 Experten sollen bis März eine Übersicht über öffentliche Denkmäler in allen neun Provinzen des Landes erstellen, berichtete der Radiosender Eyewitness News am Montag. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Proteste gegen die Darstellung von Symbolen und Persönlichkeiten aus der Zeit des Kolonialismus und der Apartheid gegeben.

Kirchlich initiiertes Bündnis finanziert weiteres Rettungsschiff 

Regensburg/Hannover - Das kirchlich initiierte Bündnis "United4Rescue" wird den Kauf und maßgeblich auch den Umbau des neuen Rettungsschiffs "Sea-Eye 4" finanzieren. Wie der Betreiber, die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea Eye, am Sonntag mitteilte, liegt das ehemalige Offshore-Versorgungsschiff aus dem Jahr 1972 im Hafen von Rostock und soll für seine Rettungseinsätze im Mittelmeer ausgerüstet werden. "United4Rescue" unterstützt bereits das Rettungsschiff "Sea-Watch 4", das derzeit in Italien festgesetzt ist.

Minister Gerd Müller strebt Spitzenposten bei UN-Organisation an

Berlin - Die Bundesregierung hat Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) als deutschen Kandidaten für die Leitung der UN-Organisation für industrielle Entwicklung (Unido) benannt. Wie die Pressestelle des Ministeriums am Freitag in Berlin mitteilte, gibt es weitere Bewerber für die Wahl im November 2021. Der 65-jährige CSU-Politiker hatte im September seinen Rückzug aus der Bundespolitik zum Ende der Wahlperiode im kommenden Jahr angekündigt.

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