Entwicklungshilfe

Vor 30 Jahren hat Brigitte Erler mit dem Buch „Tödliche Hilfe“ eine furiose Abrechnung mit der Entwicklungshilfe vorgelegt. Diese Debatte hat dazu beigetragen, dass Projekte heute auf schnell messbare Wirkungen angelegt werden. Doch das macht blind für ihren wahren Beitrag zu Entwicklung.
Erstmals in der Geschichte der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit wird Geld, das für die Armutsbekämpfung im Ausland vorgesehen war, für die Deckung von Asylkosten im Inland genutzt. Grund dafür ist ein Defizit in der Staatsrechnung im Jahr 2014 und die Furcht vor einem milliardenhohen strukturellen Defizit.Erstmals in der Geschichte der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit wird Geld, das für die Armutsbekämpfung im Ausland vorgesehen war, für die Deckung von Asylkosten im Inland genutzt. Grund dafür ist ein Defizit in der Staatsrechnung im Jahr 2014 und die Furcht vor einem milliardenhohen strukturellen Defizit.
Die Regierung in Wien hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht: Die meisten Empfehlungen aus dem entwicklungspolitischen Prüfbericht der OECD von 2008 hat sie ignoriert. Und schon liegt ein neuer Bericht vor. Da ist Nachsitzen angesagt.
Afrikanische Politiker verwenden chinesische Entwicklungshilfe vor allem für Projekte in ihren Heimatregionen. Das gelte auch, wenn in anderen Gegenden ein größerer Bedarf herrscht, heißt es in einer neuen Studie.
Der Entwicklungshilfe-Kritiker William Easterly wettert in seinem jüngsten Buch gegen technische Lösungen im Kampf gegen die Armut. Er will die Menschenrechte stärker in den Mittelpunkt rücken.
Der Entwicklungsexperte Ben Ramalingam, der am britischen Overseas Development Institute forscht, hat mit seinem neuesten Werk über die Entwicklungshilfe ein kluges, zum Nachdenken anregendes und wichtiges Buch vorgelegt. Aber er ist auch wichtigen Fragen ausgewichen.
Die weltweite Entwicklungshilfe steigt zwischen 2013 und 2017 voraussichtlich, der Anteil der ärmsten Länder sinkt aber. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Armen Ländern wie Liberia fehlt Geld. Schuld sind nicht nur die Geber. Auch die afrikanischen Länder erfüllen ihre Zusagen nicht.
Die Briten sind neuerdings die Musterschüler der Entwicklungshilfe. London hat es geschafft, seine Hilfe für arme Länder auf 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung anzuheben. Deutschland dümpelt seit Jahren bei traurigen 0,38 Prozent herum. Was ist das Geheimnis des britischen Erfolgs?
Wenn Entwicklungshilfegeber in armen Ländern eine Straße oder ein Wasserwerk finanzieren, kommt häufig die beste und teuerste Technologie zum Einsatz. Dabei wäre es sinnvoller, einfachere und weniger kapitalintensive Technik zu verwenden und so mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Doch die Politik und die Profiteure der bisherigen Praxis in reichen und armen Ländern verhindern einen Kurswechsel.
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