Die Straße gehört uns.
Kompilations-dvd.
Herausgeber/Bezug: Evangelisches Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit,
Stuttgart 2010, ab 40 Euro,
Tel. 0711-2847-243, www.ezef.de
Die DVD „Die Straße gehört uns" umfasst acht Filme aus Afrika, Indien, dem Nahen Osten und der Karibik, die zwischen 1990 und 2006 entstanden sind, sowie eine Reihe von Begleitmaterialien. Die Filme unterschiedlicher Machart (Kurzfilme, Kurzspielfilm, Dokumentarspielfilm, Animationsfilm und Dokumentarfilm) haben Schüler der Klassen eins bis sechs im Blick. „Straßenkinder" werden in Unterrichtseinheiten im Rahmen des Globalen Lernens in der Regel als Mädchen und Jungen vorgestellt, denen elementare Kinderrechte vorenthalten werden und die von ihren Lebensumständen gezwungen sind, die „Straße als Lebensraum" zu akzeptieren. Diese DVD will andere Akzente setzen. Ihre Filme bieten Anknüpfungspunkte zur Auseinandersetzung mit Themen wie Armut und Reichtum, Bildung und Erziehung, Gewalt und Gewaltlosigkeit sowie Kultur und kulturelle Identität.
Die Begleitmaterialien zu den einzelnen Filmen sind vielfältig. So gibt es etwa zu „Akini und die tanzenden Geister" aus Trinidad eine ausführliche Inhaltsangabe, Hinweise zur filmischen Umsetzung und Hintergrundinformationen - für Lehrkräfte mit Themenstichwörtern gut aufgearbeitet. Die didaktischen Hinweise werden in Arbeitsblättern im .pdf-Format (direkt zum Ausdrucken) konkretisiert. Die Literatur und Linkhinweise helfen für die vertiefende Weiterarbeit, geben auch praktische Hilfen, etwa eine Bauanleitung für Stelzen, die im Film eine wichtige Rolle spielen.
Die DVD setzt die Reihe des EZEF-Angebotes zu „Kinderwelten" fort und bietet für die Schule besonders auch durch die neue Akzentsetzung gut handhabbar weitere Materialien. Allerdings könnte in den didaktischen Überlegungen die Kompetenzorientierung deutlicher in den Blick genommen werden. Laut dieser Orientierung muss Unterricht mehr leisten als die Vermehrung von Wissen; im Mittelpunkt steht vielmehr die Vermittlung von Fähigkeiten zur Bewältigung bestimmter Anforderungen. Das ist auch Grundlage des „Orientierungsrahmens Globale Entwicklung".
Martin Geisz
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