Tanz ist ein Ausdruck der Lebendigkeit – aber was hat er mit dem Tod zu tun? Seit dem 14. Jahrhundert beschäftigen sich Künstler mit Totentanz-Darstellungen – und die Faszination scheint bis heute ungebrochen. Die Ausstellung spannt einen Bogen von Grafiken aus dem Mittelalter bis zu den rituellen Tänzen in außereuropäischen Kulturen. Sie zeigt eine Collage aus Bildender Kunst und Alltagskultur: Kunstvideos, dokumentarische Film- und Tanzsequenzen sowie Fotografien, Videoclips und Installationen.
Ursprünglich waren Tänze reine Kulthandlungen und grundlegende Elemente religiösen Handelns. In einer Welt, in der Feste und Rituale das Leben strukturierten, wurden Übergänge und Veränderung mit Tänzen gefeiert: bei Geburt, Initiation, Hochzeit und Tod. Tänze sind ein wichtiger Teil des Trauerzeremoniells, wie Beispiele aus Ghana, Mexiko, Tibet und Taiwan zeigen. In Mexiko wird jährlich der „Día de los Muertos“ ausgiebig mit Musik, Tanz und Speisen begangen.
Ein eigener Raum ist dem „Butho“ gewidmet, einem Tanz zwischen den Kulturen, inspiriert vom deutschen Ausdruckstanz. „Sanz uno Kawa“ ist der Fluss, den die Menschen der buddhistischen Tradition in Japan folgend, nach dem Tod überqueren müssen, sagt der Butoh-Tänzer Tadashi Edho, der in seinem Tanz vom Tod und Begegnungen mit Menschen auf der anderen Seite erzählt.
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