Gewalt im Südsudan: Kirchen wollen vermitteln

(18.12.2013) Führende Kirchenvertreter haben sich besorgt über die jüngsten Ausschreitungen in der südsudanesischen Hauptstadt Juba geäußert. Sie verurteilten die Gewalt und boten sich als Vermittler an.

„Wir verurteilen solche Gewaltakte“, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Kirchenrates (ÖRK), Olav Fykse Tweit, in einem Brief an Südsudans Präsidenten Salva Kiir. Nach Jahrzehnten der Feindschaft, die endlich beendet schien, sei dies sei nicht die Zeit, Konflikte wieder aufflammen zu lassen.

Tweit appellierte an den Präsidenten, Chancen für Dialog und Versöhnung sowie für friedliche Lösungen zu eröffnen. Die Kirchen im Land rief er dazu auf, den Vertriebenen Beistand zu leisten und Zuflucht zu gewähren.

Kirchenvertreter aus dem Südsudan warnten davor, dass der politische Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem früheren Stellvertreter Riek Machar die alte Rivalität zwischen den beiden größten Ethnien im Sudan, Dinka und Nuer, wieder anfacht. Die Dinka beanspruchen seit jeher eine Führungsrolle.

Kiir ist Dinka, während Machar dem Volk der Nuer angehört, die sich von den Dinkas benachteiligt fühlen. „Gewalt ist kein akzeptables Mittel, um einen Streit zu beenden“, betonten die Kirchen in ihrer Erklärung und boten sich als Vermittler an.

Kiir hatte am 16. Dezember laut eigenen Angaben einen Putschversuch seines ehemaligen Stellvertreters Machar vereitelt. Er ordnete eine Ausgangssperre in der Hauptstadt Juba an. Dennoch gingen am 17. Dezember Schießereien und Plünderungen weiter. Die Vereinten Nationen sprechen von bis zu 500 Toten, zwischen 15.000 und 20.000 Menschen seien auf der Flucht. (gka)
 

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