805 Millionen Menschen hungern

(13.10.2014) Die Zahl der Hungernden in Entwicklungsländern sinkt. Aber noch immer haben 805 Millionen Menschen weltweit zu wenig zu essen. Und zwei Milliarden leiden unter Mangelernährung, wie aus dem Welthungerindex 2014 hervorgeht.

In 16 Ländern ist das Ausmaß des Hungers laut Index „sehr ernst” der sogar „gravierend”. Am schlechtesten steht es um Burundi und Eritrea. Auch in Krisenländern wie dem Irak sei die Lage besorgniserregend. Hier habe sich der Anteil unterernährter Menschen seit 1990 mehr als verdoppelt.

Konflikte verschärften die Ernährungslage auch in Syrien und im Südsudan, erklärte die Präsidentin der Welthungerhilfe, Bärbel Dieckmann. „Flüchtlinge sind einer erhöhten Gefahr von Nahrungsunsicherheit, Mangelernährung und Krankheiten ausgesetzt.“ 

Zugleich belegt der Bericht, dass der Hunger in Entwicklungsländern zum Teil erheblich zurückgegangen ist. Verbessert hat sich die Lage in 26 asiatischen und afrikanischen Staaten, etwa Angola, Bangladesch, Ghana, Kambodscha, Malawi, Niger, Ruanda, Thailand, Tschad und Vietnam. 

Herausforderung: Verborgener Hunger

Ein besonderes Augenmerk wird in dem Bericht auf den sogenannten verborgenen Hunger gelegt. Schätzungen leiden darunter  mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit, auch in den reichen Ländern. Sie werden zwar satt, aber ihnen fehlen wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Bei Kindern kann das die körperliche und geistige Entwicklung verzögern.

Klaus von Grebmer vom Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungs- und Entwicklungspolitik (IFPRI) betonte, der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung müsse mit "aller Konsequenz vorangetrieben werden." Die Regierungen sollten gute Ernährung fördern. So könnten etwa Anreize für privatwirtschaftliche Unternehmen geschaffen werden, nährstoffreicheres Saatgut oder nährstoffreichere Lebensmittel zu entwickeln.

Der Welthungerindex setzt sich aus drei Größen zusammen: der Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren, dem Anteil von untergewichtigen Kindern unter fünf Jahren an allen Kindern dieser Altersgruppe und dem Anteil der Unterernährten an der Bevölkerung insgesamt. Er wird jährlich von der Welthungerhilfe, dem IFPRI und der Hilfsorganisation Concern worldwide gemeinsam herausgegeben. (gka)


 

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