Entwicklungszusammenarbeit in der Pandemie

OECD-Report
Der jährliche „Development Co-operation Report“ der OECD untersucht, vor welche Schwierigkeiten die Corona-Pandemie die Entwicklungszusammenarbeit stellt. 

Seit mehr als 50 Jahren nimmt der „Development Co-operation Report“ der Organisationen für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Trends in der Entwicklungszusammenarbeit in den Blick. Der jüngste Bericht zieht eine vorläufige Bilanz zur Coronakrise und beschreibt, vor welchen Aufgaben die Entwicklungszusammenarbeit dort steht. Wirklich Neues ist in dem Papier aber leider nicht zu finden. 

So warnen die Autorinnen und Autoren, dass Corona Fortschritte in Sachen Hunger- und Armutsbekämpfung rückgängig machen könnte, und fordern mehr Geld, um die sozialen Folgen der Pandemie zu lindern. Sie monieren zudem, dass humanitäre Krisen und Kriege etwa in Libyen, Syrien oder dem Jemen angesichts der Pandemie in Vergessenheit geraten sind. Internationale Reisebeschränken hätten unter anderem dazu geführt, dass UN-Vertreter nicht mehr vermitteln konnten. 

Gutes Zeugnis für Entwicklungsorganisationen

Ein gutes Zeugnis bekommen große Entwicklungsorganisationen, deren Arbeitsroutinen von der Pandemie ebenfalls auf die Probe gestellt wurden. Viele hätten in ihrer Projektarbeit schnell auf Corona reagiert. So hätten die Organisationen Gesundheitsrisiken in den Blick genommen und etwa Labormaterial oder Schutzkleidung eingeflogen. In der zweiten Jahreshälfte seien dann die sozialen Folgen der Pandemie stärker in den Vordergrund der Projektarbeit gerückt. 

Insgesamt habe die Pandemie die globale Ungleichheit und soziale Missstände in vielen Ländern offengelegt. In Zukunft müssten Geber deshalb unter anderem mehr Geld in den Aufbau sozialer Sicherungssysteme investieren, fordern die Autoren. In der Gesundheitspolitik habe die internationale Gemeinschaft zu lange auf die Ausrottung einzelner Infektionskrankheiten gesetzt und darüber den Aufbau funktionierender Gesundheitssysteme vernachlässigt. 
 

Neuen Kommentar hinzufügen

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
CAPTCHA
Wählen Sie bitte aus den Symbolen die/den/das Schiff aus.
Mit dieser Aufforderung versuchen wir sicherzustellen, dass kein Computer dieses Formular abschickt.
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Dies ist keine Paywall.
Aber Geld brauchen wir schon:
Unseren Journalismus, der vernachlässigte Themen und Sichtweisen aus dem globalen Süden aufgreift, gibt es nicht für lau. Wir brauchen dafür Ihre Unterstützung – schon 3 Euro im Monat helfen!
Ja, ich unterstütze die Arbeit von welt-sichten mit einem freiwilligen Beitrag.
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!
„welt-sichten“ schaut auf vernachlässigte Themen und bringt Sichtweisen aus dem globalen Süden. Dafür brauchen wir Ihre Unterstützung. Warum denn das?
Ja, „welt-sichten“ ist mir etwas wert! Ich unterstütze es mit
Schon 3 Euro im Monat helfen
Unterstützen Sie unseren anderen Blick auf die Welt!