welt-sichten im Februar: Die Jugend will's wissen

die Kenianerin Miriam Wanjohi ist sechzehn und möchte studieren – wie viele ihrer Altersgenossen auf der Welt. Für sie könnte sich der Traum erfüllen, denn ihre Eltern verdienen als Bauern im fruchtbaren Hochland genug, um Miriam auf die weiterführende Schule zu schicken. Dieses Glück haben in dem ostafrikanischen Land nicht alle jungen Leute, berichtet Bettina Rühl in unserer aktuellen Ausgabe zum Thema Jugend und Bildung. Und ein Studium garantiert in Kenia keinen Arbeitsplatz, bessere Perspektiven bietet eine praktische Ausbildung. Mit großen Hindernissen kämpfen junge Afrikaner, die Wissenschaftler werden möchten, schildert Lucia Weiß.

Immerhin schließen heute weltweit mehr Kinder als früher die Grundschule ab – allerdings nicht alle. Geber wie Deutschland, die Schweiz und die Weltbank fördern Bildung und Ausbildung mit Millionen US-Dollar. Doch die Ergebnisse seien oft dürftig, erklärt „welt-sichten“-Redakteurin Gesine Kauffmann. Indien hat das Recht auf Bildung eingeführt, gibt aber staatlichen Schulen zu wenig Geld, schreibt Namrata Kolachalam. Dafür müssen Privatschulen Kinder aus benachteiligten Gruppen aufnehmen. Das hat Vorteile für reiche wie arme Schüler dieser Schulen. Doch ob es die Misere des Bildungswesens lindert, ist umstritten.

Über Umerziehungslager für Uiguren, eine muslimische Minderheit im Westen Chinas, ist viel berichtet worden. Kaum bekannt ist, dass Peking zahllose Helfer aus der Mehrheit der Han-Chinesen in Uiguren-Familien schickt, um sie auf Parteilinie zu bringen. Der Ethnologe Darren Byler hat Uiguren nach den Folgen der Kampagne gefragt. Und von Han-Chinesen wollte er wissen, warum sie dabei mitmachen. In einem anderen großen Schwellenland, Brasilien, führt der Rechtspopulist Jair Bolsonaro eine neue Regierung. Indigene, Kleinbauern und Umweltschützer erwarten nun zunehmenden Landraub und mehr gewaltsame Angriffe, berichtet Sarah Fernandes. Und Ismail Einashe findet in Sizilien, dass der Mafia ein unerwarteter neuer Gegner erwachsen ist: Migranten aus Bangladesch.

Eine spannende Lektüre wünscht
Bernd Ludermann


Die Ausgabe „Die Jugend will's wissen“ ist am 28. Januar erschienen. Zu kaufen als Einzelheft, im Abo oder in ausgewählten Bahnhofsbuchhandlungen in Deutschland und der Schweiz.

Die nächste Ausgabe von „welt-sichten“ erscheint am 25. Februar zum Thema Rassismus.

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