welt-sichten weekly: Bayer-Monsanto in Brasilien / sexuelle Gewalt / Interview Müller

am Freitag lädt der Chemiekonzern Bayer zur Jahreshauptversammlung in Bonn. Der Umweltaktivist Alan Tygel wird dort als Vertreter der brasilianischen Kampagne gegen Agrargifte zu den Aktionären zu sprechen. Im Interview erklärt er, was er sich von dem Auftritt erhofft – und wie sich die Fusion von Bayer und Monsanto in seinem Heimatland bemerkbar macht.

Am Dienstag hat der UN-Sicherheitsrat eine neue Resolution zur sexuellen Gewalt in Konflikten verabschiedet. Den Opfern wird sie kaum helfen. Auch weil die USA den Text in letzter Minute noch abgeschwächt haben

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen
Sebastian Drescher

 

Neu auf welt-sichten

„Die Erfolge sind sichtbar“: Entwicklungsminister Gerd Müller kritisiert im Interview die Haushaltspläne des Finanzministers und fordert eine Aufwertung seines Ministeriums.

Schweizer Hilfswerke fusionieren: Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz (HEKS) und die entwicklungspolitische Organisation Brot für alle schließen sich zusammen. Sie reagieren damit auch auf wirtschaftlichen und politischen Druck von außen.

Netflix geht nach Nollywood: Der US-amerikanische Streamingdienst kauft sich in Afrikas wichtigste Filmindustrie ein. Ob das anspruchs­vollen afrikanischen Filmemachern mehr Geld und mehr Zuschauer bringt, ist jedoch fraglich (exklusiv für unsere Abonnenten).

Presseschau: Was wir gerne gelesen haben

Seltene Einigkeit zwischen Liberalen und Hilfsorganisationen: Die FDP fordert laut „Süddeutscher Zeitung“, das Entwicklungsministerium sollte mehr Geld für die ärmsten Länder aufbringen. Derzeit sind es nur 0,1 Prozent des Bruttosozialprodukts.

Eine Frau gehört in die Küche oder ins Grab, sagt ein somalisches Sprichwort. Rachel Pieh Jones erzählt auf „Deadspin“ die Geschichte einer Frau in Somaliland, die das nicht akzeptieren will –  und Marathon läuft.

Denkfabrik: Was Fachleute sagen

Guter Wille, schlechte Versorgung: Armen Bevölkerungsgruppen nützen Preiskontrollen bei Medikamenten nicht viel, ihr Zugang zu Medizin wird damit nicht besser. Das hat eine Studie über die Situation in Indien ergeben.

Verseuchte Exporte: Elektroschrott aus Europa vergiftet in einem Armenviertel in Ghana die Eier freilaufender Hühner mit Dioxinen, wie Forscher nachweisen.

Weniger Geld für Friedensarbeit? Die EU hat ein neues „Instrument für Nachbarschaft, Entwicklung und internationale Kooperation“ (NDICI) aufgelegt, das alle entwicklungspolitischen Aktivitäten bündeln soll. Die Arbeitsgemeinschaft Frieden und Entwicklung fasst zusammen, worum es dabei geht.

Buchtipp

Was ist eine Ananas wert? Christoph Fleischmann zeichnet in seinem Buch „Nehmen ist seliger als geben“ nach, wie der Kapitalismus das Verständnis von Tauschgerechtigkeit auf den Kopf gestellt hat.

Ausblick: Was nächste Woche ansteht

Ideen und Aktionen rund um die Nachhaltigkeitsziele stellen Aktivisten, Unternehmer, Politiker und Künstler vom 2. bis 4. Mai beim „SDG Global Festival of Action“ in Bonn vor. Die Veranstalter erwarten rund 1500 Gäste aus 130 Ländern.

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