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Heute geht es um Bananen, besser gesagt um die Arbeiter auf Bananenplantagen in Ecuador, dem Weltmarktführer für die gelbe Frucht. Arbeitnehmervertretungen haben es nicht leicht in dem südamerikanischen Land, dennoch gibt es seit fast zehn Jahren eine Branchengewerkschaft für Bananenarbeiter. Und es gibt die Initiative nachhaltige Agrarlieferketten (INA) deutscher Supermarktketten, die von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) koordiniert wird. Diese ignoriert allerdings die Branchengewerkschaft und stützt somit den gewerkschaftsfeindlichen Kurs der Regierung und der Unternehmen. Warum das so ist und warum die deutsche Entwicklungspolitik das ändern sollte, erklärt Frank Braßel in seinem Bericht.
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Melanie Kräuter
Redakteurin
Am Montag hat Ugandas Präsident Museveni das Anti-Homosexualitätsgesetz unterzeichnet - und es zugleich gegen Kritik aus dem Westen verteidigt. Ich habe heute mit zwei Referentinnen des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt gesprochen und sie gefragt, was das neue Gesetz für ihre Partnerorganisationen in Uganda bedeutet. Außer von Menschenrechtsorganisationen, die das Gesetz verständlicherweise ablehnen und vor dem Verfassungsgericht dagegen klagen, gebe es noch wenige Reaktionen. Es sei aber zu befürchten, dass vor allem die Arbeit der lokalen Partner im Gesundheitsbereich schwieriger wird. Jetzt aber Entwicklungsgelder für Uganda zu kürzen, wie es manche Geber angedroht haben, sei eher kontraproduktiv, weil es die Falschen treffen würde. Brot für die Welt hält es für wichtig, jetzt die progressiven Kräfte im Land zu stärken und zugleich im Dialog (auch mit Befürwortern des Gesetzes) zu bleiben. Das Interview lesen Sie in der kommenden Woche auf unserer Webseite.
Die kaum beachtete Zeitenwende: UN-Organisationen mahnen, dass die Zahl der Hungernden stetig zunimmt. Ihre Berichte deuten auf einen Rückschritt im Kampf gegen den Hunger hin – aber sie dringen mit den Warnungen nicht durch, kommentiert Bernd Ludermann.
Die EU sperrt sich gegen Thunfisch-Schutz: Die Europäische Union will im Indischen Ozean auf umstrittene Art weiter Thunfisch fangen. Das sorgt für Streit in der Staatenkommission, die in den Gewässern den Fischfang reguliert, berichtet Tillmann Elliesen.
Bis gestern war die Mehrheit noch fraglich, doch nun hat das EU-Parlament für ein strenges EU-Lieferkettengesetz gestimmt. Darin sollen Unternehmen dazu verpflichtet werden, ihre Lieferketten im Hinblick auf Kinderarbeit, Sklaverei, Ausbeutung von Arbeitskräften, Umweltverschmutzung und den Verlust von Artenvielfalt zu kontrollieren.
Den Schrei der Ozeane hören: Die UN-Mitgliedsstaaten haben sich mit dem Nachhaltigkeitsziel Nummer 14 verpflichtet, die Meere zu schützen. Die Halbzeitbilanz ist ernüchternd, aber das gerade geschlossene Abkommen für den Meeresnaturschutz macht Hoffnung, meint Misereor-Geschäftsführer Pirmin Spiegel in seiner Herausgeberkolumne.
Ein milliardenschweres Wasserstoffprojekt mit deutscher Beteiligung kommt in Namibia voran. Laut Medienberichten hat sich das Konsortium Hyphen Hydrogen Energy mit der namibischen Regierung auf die nächste Phase des Projekts geeinigt. Die riesige Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff beziehungsweise Ammoniak soll in der Namib-Wüste nahe Lüderitz errichtet werden. Wie lassen sich deutsch-afrikanische Partnerschaften zu grüner Energiegewinnung fair und für beide Seiten vorteilhaft gestalten? Dieser Frage ist mein Kollege Tillmann Elliesen in unserem Heft "Das Zeug für den grünen Aufbruch" nachgegangen.
Nicht so schnell: UN-Generalsekretär Antonio Guterres will unter dem Motto "Our Common Agenda" die UN für die nächsten 25 Jahre fit machen, aber die Entwicklungsländer bremsen: Sie wollen erst klären, wie bis zum Jahr 2030 die SDGs erreicht werden, bevor die nächste Baustelle eröffnet wird, berichtet "Devex".
Steckt die Rückkehr der Islamisten hinter dem Krieg im Sudan? Viele Indizien dafür bringt "OrientXXI". So haben sich für hohe Funktionäre des 2019 gestürzten Regimes von Omar al-Bashir, denen Kriegsverbrechen vorgeworfen werden, nun die Gefängnistore geöffnet.
Poesie über Kolonialismus: Ein Gedicht über globale Finanzmärkte, Klimaimperialismus und warum wir nicht alle im selben Boot sitzen: Was der kenianischen Autorin Shailja Patel zu Überschwemmungen in Somalia und Italien einfällt, hat "The New Humanitarian" veröffentlicht.
Podcast-Tipp: Welche Rolle spielt China im Ukraine-Krieg? War Xi Jinping vorher im Bilde? Wird Putin zum neuen Vasallen Chinas? Das diskutieren der russische Journalist Alexander Gabuev, der im Exil in Berlin für eine US-Stiftung arbeitet, und eine frühere China-Direktorin des US-Verteidigungsministeriums im "Foreign Affairs"-Interview. Die Perspektive ist stark US-amerikanisch, aber die Insider-Infos über Vorgänge in China und zwischen Peking, Moskau und Washington machen den Podcast sehr spannend.
Was leisten sogenannte non-DAC-Geber? Die Entwicklungszusammenarbeit wäre besser, wenn die Geber an einem Strang zögen. Wie schlagen sich in dieser Hinsicht Geberländer, die nicht zur OECD gehören? Tillmann Elliesen hat sich eine Studie dazu angeschaut.
Gefährlicher als der Klimawandel ist das Artensterben, sagt ein Ökologe im Interview in "The Global Observatory". Man könne nicht alle Arten erhalten, deshalb sei es wichtig zu wissen, wie viele für Menschen besonders wichtig sind. Doch das ist unsicher – mehr Schutzgebiete seien dringend nötig.
In Bonn läuft vom 5. bis 15. Juni die UN Climate Change Conference - mit jeder Menge Panels, Vorträgen und Workshops. Bestimmte Institutionen und Medienvertreter können auch virtuell daran teilnehmen, dann muss man sich allerdings bis zum 2. Juni registrieren. Teile der Konferenz werden öffentlich im Internet gezeigt oder in den sozialen Medien begleitet. Alle Infos zum Programm gibt es hier.