Gewaltsame Unruhen nach Mord an politischem Sänger in Äthiopien

Genf, Addis Abeba (epd). Der 34-jährige Hundessa, dessen Protestsongs als Hymnen der Oromo-Volksgruppe gelten, war nach Behördenangaben am Montag in der Hauptstadt Addis Abeba ermordet worden. Daraufhin zündeten Demonstranten am Dienstag in mehreren Städten Regierungsgebäude an und stürzten Denkmäler, wie Aufnahmen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter zeigten. Tausende marschierten durch die Straßen. In der Stadt Chiro wurden zwei Menschen erschossen, wie der oromosprachige Dienst der BBC berichtete.

Amnesty fordert Freisprüche für elf Menschenrechtler in der Türkei

Berlin (epd). Im Gerichtsverfahren gegen elf Menschrechtler in der Türkei wegen Terrorismus-Vorwürfen fordert Amnesty International Freispruch für alle Angeklagten. Einem Teil der Beschuldigten drohen bis zu 15 Jahre Haft. Mit einem Urteil wird in Istanbul am Freitag gerechnet. Unter den Angeklagten sind der Berliner Menschenrechtstrainer Peter Steudtner, der Ehrenvorsitzende von Amnesty in der Türkei, Taner Kilic, und die ehemalige türkische Amnesty-Direktorin Idil Eser.

Deutschland sagt 1,58 Milliarden Euro für Syrien zu

Brüssel (epd). Das kündigte Außenminister Heiko Maas (SPD) am Dienstag anlässlich der von der Europäischen Union und den Vereinten Nationen virtuell organisierten Syrien-Geberkonferenz an. Das Geld solle die Leiden in Syrien und den Nachbarländern, in die Millionen Syrer geflohen sind, lindern.

Zu Beginn der Geberkonferenz hatte die Europäische Union selbst aus dem Gemeinschaftshaushalt 2,3 Milliarden Euro Hilfen zugesagt. Die Summe umfasse über eine Milliarde Euro für das laufende Jahr, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.

Oxfam kritisiert Folgen von Supermarkt-Preiskampf für Arbeiter

Berlin (epd). Produkte in deutschen Supermarktregalen werden einer Untersuchung zufolge oftmals unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt. Auch im internationalen Vergleich schnitten die unter die Lupe genommenen Ketten Lidl, Aldi, Rewe und Edeka schlecht ab, erklärte die entwicklungspolitische Organisation Oxfam am Dienstag in Berlin bei der Veröffentlichung eines entsprechenden Berichts.

Festnahme im Fall von verschwundenen Studenten in Mexiko

Frankfurt a.M., Mexiko-Stadt (epd). Wie die Generalstaatsanwaltschaft am Montag (Ortszeit) in Mexiko-Stadt mitteilte, wurde José Ángel Casarrubias Salgado, alias "El Mochomo", vergangenen Mittwoch im Bundesstaat Mexiko festgenommen. Als führendes Mitglied der kriminellen Organisation "Guerreros Unidos" soll er maßgeblich für den Angriff auf die Lehramtstudenten im Jahr 2014 beteiligt gewesen sein. Drei seiner Brüder wurden bereits nach der Tat verhaftet.

UN für mehr Engagement gegen weibliche Genitalverstümmelung

Berlin (epd). Die Vereinten Nationen haben zu einem verstärkten Kampf gegen Frühverheiratungen und Genitalverstümmelungen an jungen Frauen aufgerufen. Durch die aktuelle Corona-Pandemie seien Mädchen besonders gefährdet, da etwa Aufklärungskampagnen erschwert würden, sagte die Exekutivdirektorin des UN-Weltbevölkerungsfonds (UNFPA), Natalia Kanem, zur Präsentation des neuen Weltbevölkerungsberichts. Die deutsche Kurzfassung des Berichts wurde vorab am Montag in einer Online-Pressekonferenz in Berlin vorgestellt.

Bündnis fordert Stopp von EU-Mercosur-Handelsabkommen

Berlin (epd). Ein Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen hat sich gegen das geplante Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay ausgesprochen. In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Aufruf von 60 Organisationen werden Bundesregierung und Europäische Kommission aufgefordert, die Verhandlungen zu stoppen. Anlass ist der Start der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am 1. Juli.

Care fordert uneingeschränkte humanitäre Hilfe für Syrien

Bonn (epd). Die Hilfsorganisation Care fordert, neben den beiden Übergängen im Nordwesten müsse auch der Zugang im Nordosten Syriens dringend wieder geöffnet werden. Dieser diente bis Januar als Hauptversorgungskanal unter anderem für medizinische Güter in der Region. "Nur wenn alle drei Übergänge geöffnet sind und auch bleiben, kann gewährleistet werden, dass die notleidende Bevölkerung mit ausreichend lebensrettender humanitärer Hilfe erreicht wird", betonte Care am Montag in Bonn.

Opposition in Malawi beansprucht Sieg bei Präsidentenwahl

Frankfurt a.M., Lilongwe (epd). Die Zeitung "Nyasa Times" berichtete am Freitag, Oppositionsführer Lazarus Chakwera habe laut einem Zwischenergebnis 59 Prozent der Stimmen bekommen, Amtsinhaber Peter Mutharika 38 Prozent. Etwa 6,8 Millionen Stimmberechtigte waren in dem südostafrikanischen Land aufgerufen, ein neues Staatsoberhaupt zu wählen, nachdem das Verfassungsgericht die Präsidentenwahl vom vergangenen Jahr wegen Unregelmäßigkeiten für ungültig erklärt und eine Wiederholung angeordnet hatte.

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